Die Dornenkugel fuhr mit Wucht in den Nebel hinein, und wären noch ein paar Spitzen mehr daran gewesen, dann hätte sie vielleicht ernsteren Schaden verursacht. So prallte sie an dem Axtblatt ab und die Kette wickelte sich schief um deren Griff, ein nicht zu erwartender Effekt, dann ein energischer Zug, so unerwartet, dass Merrit vom eigenen Schwung getrieben strauchelte und der Länge nach niederfiel. Ein spitzer Schrei aus einer Mädchenkehle begleitete das Waffengeklirr. Dann war der Angreifer aus dem Nebel über Merrit, blitzschnell und unerbittlich. Sein Fuß auf dessen Brust zwang den Jüngeren zu Boden.

„Bist du noch gescheit?”, wetterte Láas Grootplen. „In Eisen geschlagen gehörst du, Althopian!”

Und dann waren da auch Jándris und Tíjnje! Kaum dass Merrit gestürzt war, stolperten die beiden anderen Kinder über ihn hinweg und kamen ebenfalls zu Fall.

Merrit griff nach dem Knöchel des größeren Jungen, konnte sich aber nicht befreien. „Geh runter von mir!”

„Dich werd ich lehren …”

„Láas!”

„Der wird noch mal wen umbringen! Den sollte man …”

Weiter kam er nicht. Manjév stürzte auf den großen Jungen zu und umarmte ihn so stürmisch und innig, dass er beinahe selbst ins Wanken kam. Sie drückte Láas so fest, dass er verstummte und seine Wangen sich rot färbten wie eine Zerisie. Natürlich, es war völlig ungebührlich, dass sie ihrem künftigen Dienstmann so um den Hals fiel. Doch die teirandanja wusste nicht, wen sie zuerst herzen und an sich drücken sollte. Jándris wirkte überrascht, aber zugleich, als fiele ihm ein Stein vom Herzen. Tíjnje weinte vor tiefstem Schreck und Erlösung zugleich.

Alsgör Emberbey räusperte sich.

„He, Manj- … Majestät”, besann Jándris sich beim Anblick des Ritters. „Ihr seid wohlauf? Ist alles in Ordnung?”

Alsgör Emberbey steckte sein Schwert ein. Sein Sohn versuchte, das Brett so unauffällig zu halten, dass keiner der hinzugekommenen Jungen auf die Idee kommen konnte, er habe es womöglich ernsthaft als Waffe benutzen wollen.

„Ihr habt uns gefunden”, rief Manjév überglücklich aus. „Ihr habt uns gerettet!”

„Majestät …”, brachte Láas verlegen hervor.

„Nun wird alles gut! Die anderen sind doch bei euch? Mama und Papa, und eure Väter, und ….”

„Majestät …”, versuchte Jándris, sich Gehör zu verschaffen. Aber Manjév war nun viel zu sehr damit abgelenkt, Tíjnje zu umarmen. Dem kleinen Mädchen saß ein entsetzlicher Schreck in den Knochen. Immerhin war der Schlag nur um wenige Handbreit an ihr vorbeigegangen. Nicht auszudenken, wenn Merrit das kleine zierliche Mädchen getroffen hätte anstelle des kampfgewandten Láas mit seinen hervorragenden Reflexen!

„Ihr habt uns gefunden! Nun sind wir alle wieder beisammen! Nun können wir nach Hause!”

Die Jungs schwiegen. Manjév schaute auf.

„Ihr seid doch nicht etwa auch allein, oder?”

„Wo sind die anderen, die teiranday und yarlay?”, fragte Emberbey streng. „Wissen sie, dass ihr allein umherstrolcht?”

„Die finden wir bestimmt auch wieder”, sagte Jándris nach einigen Augenblicken peinlichen Schweigens. „Die können nicht weit weg sein!”

Manjév verstand. Ernüchtert ließ sie Tíjnje etwas mehr Luft zum Atmen. Aber nun krallten sich die Finger des Mädchens an ihr fest.

„Manjév”, weinte die Kleine. „Ich hab so Angst gehabt.”

„Das musst du nicht mehr, Tíjnje. Herr Alsgör passt jetzt auf uns alle auf.”

Der alte yarl seufzte. „Gut pariert, Grootplen”, sagte er, aber es klang wie ein Lob, mit dem er nur von der Tragik ablenken wollte. „Du wirst einmal ein recht tauglicher Kämpfer sein.”

„Danke, Herr”, antwortete Láas und befreite verlegen seine Axt von dem ramponierten Streitflegel. Ein anerkennendes Wort aus dem Mund des betagten Ritters war eine Rarität. Aber wirklich daran freuen konnte er sich wohl nicht. „Manj… ich meine, meine teiranda soll nicht klagen. Ich meine, wenn wir einmal … na ja. Später. Wenn ich einmal selbst ein Ritter bin.”

„Geh endlich runter von mir”, knirschte Merrit verärgert. „Ich konnte doch nicht wissen, dass hier außer Chaosgeistern noch wer herumirrt.”

„Hüte deine Zunge, Wiegenkind”, warnte Láas und machte sich noch ein bisschen schwerer. „Das war das zweite Mal, dass du frech geworden bist!”

„Was müsst ihr euch auch anschleichen!”

„Wir haben immerhin schon eines der Monster unschädlich gemacht”, stimmt Jándris zu und präsentierte stolz den abgehackten Fuß. Manjév wich angeekelt zurück und schaute sich hilfesuchend nach Emberbey um. Tíjnje klammerte sich weiterhin an ihr fest. Die teirandanja empfand tiefes Mitleid. Wie schrecklich mochte all das für ein so kleines Kind sein? Tíjnjes Tränen waren beängstigend angesichts dessen, dass ihr Mündchen sonst kaum stille war.

„Majestät”, warf Osse beiläufig ein, „ihr solltet eurem … Dienstmann erlauben, seinen Gefangenen freizugeben.”

„Wie? Oh … natürlich. Lass von Merrit ab, Láas. Ihr sollt Frieden halten.”

„Du bist ein Spielverderber, Eulengesicht”, rutschte es Jándris heraus. Láas nutzte den Moment, um Merrit noch einen halbherzigen Tritt zu versetzen, besann sich dann aber und reichte ihm die Hand, um ihm beim Aufstehen zu helfen. Merrit knurrte einen Dank und klopfte sich dann den feuchten Sand von Hemd und Hose. Wortlos gab der Ältere dem Knaben den Streiflegel zurück. Dann erinnerten die Jungen sich an ihre gute Zucht und erwarteten die Anweisungen des Erwachsenen. Doch der yarl hatte nichts zu sagen. Er schien auch dem Spottnamen keine Bedeutung beizumessen, mit dem Sohn da gerade geschmäht worden war.

„Manjév”, kam es endlich leise, fast ein wenig vorwurfsvoll von Tíjnje, „ich habe gewusst, dass du hier bist. Ich hab dich im Nebel gesehen und gehört, und … und keiner hat mir geglaubt.”

„Sie ist einfach von der Gruppe weggerannt”, petzte Jándris auf Manjévs fragenden Blick hin. „Da mussten wir sie zurückholen.”

„Wir haben auch unsere Eltern gehört. Aber wir sind in die Irre gelaufen”, erklärte Osse, wohl ohne zu bedenken, dass sein Vater neben ihm stand.

„Genau dasselbe haben Eure Eltern und Herr Waýreth erlebt. Geisterstimmen, wie …”

„Wie fahle Füchse”, schniefte Tíjnje. „Hier will uns alles auf falsche Wege locken! Das ist so gemein!”

„Aber dich, dich haben die Chaosgeister nicht verwirren können!” Manjév besann sich und wischte der Kleinen mit ihrem Ärmel behutsam die Tränen von den Wangen. „Das muss etwas bedeuten!”

„Vielleicht hat Tíjnje einfach die besseren Ohren”, mutmaßte Láas.

„Oder das reinste Herz”, murmelte Osse. „Es heißt doch, die Mächte geben auf kleine Kinder acht.”

Auf diese Idee wagte niemand, etwas zu entgegnen. Manjév wusste nicht, warum die anderen schwiegen, aber ihr selbst wäre es unstatthaft vorgekommen, einen Scherz zu machen oder Zweifel zu äußern. Vielleicht war da wirklich etwas an Tíjnje, das den Mächten besonders gut gefiel, und vielleicht würden sie es kaputt machen, wenn sie darüber nachdachten und die Kleine damit verwirrten. Mochten die Mächte geben, dass der verbitterte alte Mann nichts Abfälliges sagte. Vielleicht war Tíjnje, aus welchem Grund, so etwas wie ein kleiner lebendiger Kompass, den die Mächte ihnen gesandt hatten? Denn war es nicht ein Wunder, dass sie sich hier, im Nebel, im Nirgendwo über den Weg gelaufen waren?

„Ich brauche den Rat meines mynstir“, sagte Manjév so hoheitlich, wie sie konnte. „Komm beiseite, Osse.”

Mynstir? Hast du deine teirandanja nun auch schon damit belästigt?”, rügte Emberbey, dem diese Anmaßung gerade vor den Söhnen der anderen yarlay peinlich sein mochte. Und tatsächlich: „Mynstir?”, fragte auch Láas belustigt. Aber Osse ließ sich nicht beirren und ging mit ihr einige Schritte beiseite, gerade noch so, dass sie die anderen im Blick behielten. Das war nicht weit, deshalb senkte er die Stimme.

„Bitte, Majestät”, raunte er, „macht mich vor meinem Vater nicht lächerlich.”

„Aber ich will wissen, was dir eingefallen ist. Wie denkst du, dass Tíjnje uns hilft?”

„Die yarlaranda ist noch so arglos und lieb, Majestät. Es würde mich wundern, wenn sie jemals einen Wunsch oder Gedanken hatte, der die Mächte ärgerlich macht.”

„Hattest du schon einmal böse Gedanken?”

„Hattet Ihr noch keinen?”

Manjév schaute beschämt auf den Sand nieder. Ob sie ihm einmal anvertrauen würde, wie mahnend der Schattensänger zu ihr gesprochen hatte?

„Vielleicht kann all das hier sie nicht täuschen. Vielleicht können all die schlimmen Dinge ihr nichts anhaben und sie hat Euch deshalb gefunden.”

Die teirandanja dachte nach, nickte und ging zu den anderen zurück. „Tíjnje”, sagte sie und hockte sich vor dem zitternden kleinen Mädchen hin, „komm. Wir spielen etwas, das wird dich wieder fröhlich machen. Wir sind jetzt alle ganz still. Leise wie die Mäuschen. Ich möchte, dass du ganz genau lauscht, ob du irgendetwas hörst, und sei es noch so leise. Tust du das für mich? Findest du für mich das Geheimnis heraus?”

„Wie deine Geheimkurierin? So, wie wir immer an der Tür zum Audienzsaal gehorcht haben, wer da ist?”

Manjév lächelte unwillkürlich. „Ja, genau so. Du bringst mir das Geheimnis, und dann schleichen wir uns an die Erwachsenen heran, wie ihr gerade an uns. Das wird eine Überraschung!”

„Und wenn ich die Erwachsenen nicht hören kann?”, fragte die Kleine verzagt.

„Das ist dann gar nicht schlimm”, mischte Merrit sich sanft ein. „Vielleicht hörst du ja etwas anderes, was uns nützt.”

„Ja, vielleicht die Monster unter dem Sand”, murmelte Láas. Jándris versetzte ihm einen Klaps mit dem gruseligen Fuß.

Osse hob das Schiffchen mit dem Stein auf. Manjév legte den Finger an die Lippen.

Tíjnje schloss die Augen und presste Mund und Augen zu. Das war wohl ein Ausdruck äußerster Konzentration. Eine Weile stand sie so still und rührte sich nicht.

Dann hob sie zaghaft die Hand und deutete in den Nebel hinein.

„Ganz leise”, flüsterte sie.

„Was?”, hauchte Manjév, ebenso leise. „Mama und Papa?”

„Nein”, sagte Tíjnje. „Die schöne Musik. Da will ich hin!”

***

Über der Wüste waberte ein Glutschimmer aus Farben, der zerfloss und sich wieder ineinander vermengte, in kunterbunten Schlieren. Das bunte Flackern überzog den Himmel und tauchte hinab zur Erde. Wäre da nicht das Geschrei, das einschüchternde Kampfgebrüll der arcaval’ay und das Geheul und Gekreisch der entfesselten Kreaturen erklungen, es wäre ein sehr hübscher Anblick gewesen, ein vielfarbiges Glühen, ein geheimnisvolles Licht, eines, das selbst der herabprasselnde Hagel nicht zerschlagen konnte.

Sie waren rechtzeitig gekommen, noch bevor das erste der Monster die Gärten hatte erreichen können. Pataghíu hatte es gerade noch einmal gut gehen lassen.

Elosál beobachtete all das in ihrem Geist, obwohl sie weiterhin reglos auf dem dunklen Hauptturm des Cielástel stand. Sie kämpfte, ließ durch die Sieben ihre Kräfte walten, auf eine Weise, die keiner der anderen Magier jemals würde verstehen können, und die Menschen schon gar nicht.

Die Menschen … die Unkundigen …

Die Gärtner und Bauern, die in den sanften Anhöhen zwischen Soldesér und Aurópéa lebten, die sahen das Spektakel am Wüstenrand aus eigenen Augen von den hochgelegenen Hügelkuppen, sie hörten den unweltlichen, entsetzlichen Schlachtenlärm, und natürlich entsetzten sie sich und warfen sich nieder, flehten zu Pataghíu und schienen sich nicht sicher, ob der bunte Schwarm Freund oder Feind war, der sich dort etwas entgegenwarf, das sie nicht sehen, aber grässlich brüllen hörten. Alles, was sich den unkundigen Augen zeigte, war Magie. Zauberei, die vom Cielástel kam. Das letzte Mal, als so etwas geschehen war, war am Ende das halbe Weltenspiel in Scherben gewesen.

Elosál hob ihren Blick von ihren tapferen Rittern, von den Kreaturen, die die fajíaé einst geschaffen hatten, um die Menschen vor dem Widerwesen zu behüten. In Aurópéa war ebenfalls etwas geschehen, eine Überschwemmung spülte Mensch und Vieh aus der Stadt heraus. Woher kam das Wasser? Wie konnte eine solch ungeheure Menge Wasser im zentralen Hügel aufgestiegen sein?

Nun, wie kam der Sand in die Wolken? Ein Leck im Chaos, anders ließ es sich nicht erklären.

Aber dennoch, das Wasser hatte eine Bedeutung. Es war nicht natürlich, war durch den Einfluss einer fremden Macht nach Aurópéa gelangt und dort freigebrochen, weil die Stadt nicht dazu gemacht war, um es zu halten. Und es zog die Chaosgeister an. Sie hatten sich planvoll aus der Wüste, von der Stätte, die Ovidáol Etaímalar ganz offensichtlich zu einem Portal, zu einem Geheimtunnel zwischen Chaos und der Welt der Menschen gemacht hatte, nicht geradeaus, sondern südwestlich gestrebt, auf die Stadt zu. Das Wasser schien sie anzuziehen. Hatte Ovidáol auch den alten Brunnen beschworen? Gab es noch andere Orte im Weltenspiel, die zu Magneten für die Kreaturen werden sollten? Wie lange hatte der Verfluchte seinen Racheplan vorbereitet, und das ganz ohne eigene Magie?

Die arcaval’ay kämpften. Sie stürzten sich auf die Kreaturen wie ein Schwarm zorniger Stechkäfer auf einen Eindringling. Chaosgeister, echte Chaosgeister waren unsterblich, es würde ihnen nicht gelingen, auch nur eines von ihnen zu töten. Das war auch nicht das Ziel des Kampfes. Das Regenbogenheer versuchte, die Wesen in die Wüste, ins Chaos zurückzutreiben, und sobald das gelang, dort mit allem zu versiegeln, was an Magie aufzubieten war. Um jeden Preis, bis zum letzten Funken der Kraft, die Pataghíu ihr geschenkt hatte. Elosál wusste, was zu tun war. Sie hatte oft und lange genug darüber nachgedacht, was wäre, wenn der Moment käme.

Aber die Monster konnten Regenbogenritter töten. Und das taten sie. Rücksichtslos, brutal und so unbeherrscht wie in die Enge getriebene, rasende Wildwölfe im Blutrausch.

Jedes Mal, wenn einer der hellen Magier einem der entsetzlichen Wesen zum Opfer fiel, spürte Elosál, wie ein Stück aus ihrer unbegreiflich mächtigen maghiscal herausgerissen wurde. Noch war das auszuhalten, noch war ihr Zauber kräftig genug. Aber wenn es den Chaosgeistern gelingen sollte, auch nur einen der ursprünglichen Sieben, der Essenz, der Inkarnation der Farben zu vernichten, dann würde der gesamte Schwarm kollabieren. Dann würden die Farben mehr und mehr verblassen und es gäbe kein Halten mehr. Dann würden die Chaosgeister sich an den wehrlosen Unkundigen schadlos halten, und niemand würde sie mehr davon abhalten können.

Elosál konzentrierte sich. Die Ritter kämpften verbissen, und sie waren planvoll und kooperativ dabei. Sie wirkten zusammen, und das war von Vorteil gegen die Chaosgeister. Die Wesen, die das Widerwesen sich einstmals geschaffen hatte, die hatten nicht mehr Verstand als die gepanzerten Schnappechsen, die in den undurchdringlichen feuchtheißen Wäldern von Forétern lebten. Dennoch waren die Ritter stärker, als Elosál zu hoffen gewagt hatte, als sie sie losgeschickt hatte. Seit einer Weile schien sich die Magie nicht mehr zusätzlich gegen den schädlichen Einfluss des Sandregensturms zu verteidigen müssen.

Da war etwas Neues hinzugekommen, das die arcaval’ay beschützte. Etwas, das von ihnen fernhielt, was sie schwächen konnte. Etwas, das ihnen zu Hilfe kam, mit einer kleinen Geste und einem unglaublich großen Effekt.

Elosál wagte einen kurzen Blick in die Wirklichkeit, dorthin, wo ihr Körper sich tatsächlich befand und versuchte, das Weltenspiel zu retten, indem sie sich selbst in tausendfacher Form in den Kampf warf, ganz allein, ohne die Schwestern, die ihr einst in derselben Lage zur Seite gestanden hatten.

Die Schattensängerin saß am Boden und streckte ihre Hände zu den Wolken empor. Sie zauberte, zauberte einen mächtigen Bann, auf eine seltsame Weise, klein, naiv, kindlich. So rührend in dem, wie sie es tat, so atemberaubend in dem, was sie bewirkte. Ihre maghiscal glomm um sie herum, kein mächtiges silbernes Licht, eher das Flimmern und Flirren von Mondlicht auf einer Wasserfläche. Die Magie, die sie trug, war ganz offensichtlich nicht ihre eigene, hatte einmal jemand anderem gehört, jemandem, der sie weiterverschenkt hatte. Die Schattensängerin trug sie mit Demut und Würde, und offensichtlich ohne zu ahnen, wie mächtig sie dieses wertvolle Geschenk machte, indem sie es nutzte.

Elosál Irísolor, die letzte fajía, die Herrin der Farben, die oberste Dienerin im Weltenspiel lächelte, ohne die Lippen zu bewegen. Wie gut tat es, eine Freundin an ihrer Seite zu haben.

Ob Advon in Sicherheit war? Ob Cýelu bei ihm war, bei seinem Sohn – oder ob er den Kampf an der Seite der Ritter wählte?