
„Schaut sie Euch an”, forderte der junge teirand. „Sie ist die schönste aller Frauen.”
„Ich weiß, wie sie aussieht.” Yalomiro konnte den Blick nicht von dem Ding abwenden, das in der Hand des teirand pendelte.
„Dann wisst Ihr, wie sehr mein Herz für sie schlägt! Wie begierig ich bin, ihr schnell zur Hilfe zu eilen und sie aus ihrer Not zu befreien.”
„Hieß es nicht, Asgaý von Spagor sei ein Herrscher, dem es an Mut und Tatkraft mangele?” Der Schattensänger wandte sich Waýreth Althopian zu. In den Ritter schien mit jedem Atemzug mehr Kraft zurückzufließen. Schon konnte er aufrecht stehen, ohne dass Isan ihn stützen musste. „Ich weiß gar nicht, was ich dem jungen Herrn diesbezüglich raten soll.”
„Es stimmt wohl doch, dass die Liebe dazu fähig ist, ein Herz zu beflügeln”, sagte Alsgör Emberbey lakonisch. „Wie in diesen albernen Romanen über den Saphirritter.”
Lebréoka und Tjiergroen standen verwirrt über diese Rede abseits und schienen unschlüssig, was sie von all dem zu halten hatten. Aber in beiden baute sich, ohne dass sie miteinander Absprache halten mussten, etwas auf. Etwas unglaublich Törichtes.
Der teirand hielt die Scherbe träumerisch in der Hand. Dann schien ihm eine Idee zu kommen.
„He!”, sagte er. „Wenn Ihr ein Magier seid, könnt Ihr mir nicht helfen, schnell den Weg zu ihr zu finden?”
„Oh, Ihr werdet wohl schneller bei Ihr sein, als Euch lieb ist, wenn Ihr dieses Gebilde nicht augenblicklich aus der Hand gebt.”
Der junge Mann runzelte verwirrt die Stirn. „Wie meint Ihr das?”
„Majestät, ich habe in dieser Nacht eigentlich wichtigeres zu tun, als Spielzeuge einzusammeln, die nicht für die Hände von Unkundigen bestimmt sind. Ich rate Euch dringend, werft dieses Ding weit fort von Euch, wenn Ihr Pataghíus Glanz noch einmal aufgehen sehen wollt.”
„Was soll das, Schwarzmantel?” Alsgör Emberbey nahm Achtung gebietende Haltung an. „Drohst du meinem Herrn?”
„Im Gegenteil. Ich will ihn zur Vernunft bringen.”
„Ich bin bei klarem Verstand!”, protestierte Asgaý von Spagor. „Ich habe nie zuvor so genau gewusst, was ich tun will! Und nun ist es Euch auch wieder nicht gut so?”
„Herr, es mangelt Euch vielleicht nicht an Entschlossenheit, aber ganz gewiss am Sinn für den richtigen Zeitpunkt.”
„Hört auf, mich immerfort zu belehren, Emberbey!”
Das Ding in des teirands Hand veränderte sich. Yalomiro konnte sehen, wie Magie herauskroch. Das bedeutete nichts Gutes. Vielleicht ließ der junge Mann sich mit Autorität überrumpeln?
„Gebt es mir her! Augenblicklich!”, rief er gebieterisch aus und tat einen energischen Schritt auf den jungen Mann zu.
Im selben Moment schlug hinter ihm Metall auf Metall. Isan stieß einen erschrockenen Schrei aus. Der Boden vibrierte, als sich Lebréokas und Tjiergroens imposante Streitrösser zugleich in Bewegung setzten.
Der Schattensänger atmete tief aus und versuchte, die Gedanken und Emotionen, die auf ihn einbrachen, in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen.
Bevor es zu spät ist, werde ich meinem Herrn zum Gefallen handeln, hatte Tjiergroen gedacht und sein Ross angespornt, die Klinge im Schwung, um dem Magier den Kopf abzuschlagen.
Das ist eine Dummheit, vor der ich dich bewahren muss, hatte Waýreth Althopian gedacht und hatte geistesgegenwärtig aus dem Stand Tjiergroens Hieb blockiert, kaum dass er aus den Augenwinkeln die Bewegung bemerkt hatte.
Dabei hatte er sein Pferd angestoßen, das beiseite tänzelte und dabei Gundald Lebréokas heranspringendes Ross anrempelte. Der hatte seinerseits seine Waffe zum tödlichen Schlag bereit, aber die unerwartete Bewegung seines Pferdes verfälschte den Hieb. Der Ritter musste zugleich zusehen, dass ihm einerseits nicht das Mädchen unter die Hufe geriet und er selbst nicht zwischen die Klingen der beiden anderen.
Lebréokas Pferd tat einen Satz beiseite und der Ritter kam mitsamt seiner gezogenen Waffe dem teirand auf seinem viel kleineren Pony gefährlich nahe. Das gefiel dem Pferdchen nicht. Es schnappte in Richtung des wuchtigen Artgenossen und entzog mit seiner Bewegung seinen Reiter der weit ausholdenden Bahn der scharfen Schwertspitze, ohne dass der auch nur bemerkte, welcher Gefahr er gerade entgangen war. Das kleine Pferd, auf dem der teirand möglicherweise selbst das Reiten erlernt hatte, stapfte ärgerlich beiseite. Asgaý Spagor erwies sich als erstaunlich sattelfest. Der Monarch ließ die Schultern sinken und starrte mit offenem Mund auf das, was da innerhalb eines Wimpernschlages losgebrochen war. Er schaute die Ritter verdattert an, eine kindliche Naivität, die Yalomiro gerührt hätte, wenn er nicht im selben Moment die Todesangst des Mädchens gespürt hätte, das bei diesem Manöver zwischen gleich drei Pferdekörper geraten war. Der Magier drängte sich an Althopians stampfendem Ross vorbei und riss die jugendliche doayra an sich. Im selben Moment zischte Lebréokas unsauber geschwungene Klinge an ihm vorbei. Sie streifte seine maghiscal nur, traf sie nicht mit voller Wucht, so wie es zuvor dem unglücklichen yarl Althopian geschehen war. Aber Lebréoka bekam dennoch zu spüren, wie unklug es war, einen camat’ay mit einer Waffe anzugreifen. Der Ritter schnappte schmerzhaftnach Luft, krampfte und konnte sich nicht im Sattel halten. Das Ringgeflecht an seinem Wams klimperte, als er schwer in den Sand stützte.
Waýreth Althopian hatte sich derweil etwas Platz verschafft. Und er war wütend.
„Ein Feigling seid Ihr, Tjiergroen!”, bellte er den mynstir an. „Kommt herunter von Eurem Ross!”
„Und Ihr seid ein Verräter!”, giftete Léur Tjiergroen zurück, unvermittelte Mordlust in den Augen. „Ein Verbündeter des Unholds! Ein Feind der Krone von Valvivant!”
„Ihr seid irre!”
„Ja! Und der Knecht eines … eines Irren seid Ihr auch!”, schäumte Tjiergroen.
„Hört auf!”, versuchte Lebréoka sich Gehör zu verschaffen. Er stand wieder, schwankte und ging selbst wieder in Angriffsstellung, obwohl das Schwert ihm schwer wie ein klobiger Eisenbarren in der tauben Hand lag. „Hört auf zu streiten! Und du, Waýreth, auf wessen Seite stehst du wirklich?”
„Auf der richtigen“, zischte Althopian. „Und auf die solltest du auch wechseln! Das gilt auch für Euch, Tjiergroen, wenn Euer teirand schon mit die Mächte lästernden fýntaray paktiert!”
„Lieber sterbe ich, als mit Schwarzmänteln zu paktieren!”
„Waýreth, nimm Vernunft an! Du siehst, was geschieht, wenn die Schwarzmäntel auftauchen! In welchem Loch auch immer sie sich all die Jahre verkrochen haben mögen! Lass uns diese Seuche ausmerzen, bevor Schlimmeres geschieht!”
„Hört auf! Alle miteinander!”, rief Isan wütend aus. Sie wand sich aus dem Griff des Schattensängers und trat Lebréoka in dem Weg. „Was ist denn nur in Euch gefahren?”
„Pack dich, Göre!”, fuhr er sie an und warf ihr einen bösen Blick zu. „Verschwinde von hier! Oder brauchst du jemanden, der dir Manieren beibringt?” Er stieß sie beiseite und marschierte auf Althopian zu. „Was gibst du dich eigentlich mit so jungen fánjulaé ab, Waýreth? Ist dir deine yarlara etwa schon wieder aus dem Sinn?”
„Lass die yarlara aus dem Spiel!” Der blau gewandete Ritter ließ von Tjiergroen ab. „Und das Mädchen auch!”
„Ja”, spottete der mynstir. „Die edle Dame hat in Forétern schon längst einen andern armen Idioten gefunden, den sie mit ihren feurigen Blicken um Verstand und Vermögen bringt!”
„Wie war das?”, fragte Althopian mit gefährlicher Ruhe.
„Ja, seid Ihr denn tatsächlich so dämlich zu glauben, die Dame würde sich ernsthaft mit einem Kerl abgeben wollen, der nur eine zugige Burg und ein paar räudige Pferde zu bieten hat, wenn sie in Forétern einen Palast aus Edelsteinen haben kann?”
„Das ist nicht wahr! Das …”
Tjiergroens Augen blitzen gehässig. „Althopian, in Valvivant wart Ihr nicht mehr als … Zerstreuung für die Weiber aus Ivaál!”
Einen, zwei Atemzüge lang hatte Althopian sich noch unter Kontrolle. Dann stürzte er sich wütend auf den grün Gerüsteten und attackierte ihn. Tjiergroen lachte ihn aus und parierte.
„Wagt es nicht, über die Ehre meiner Dame zu lästern!”
„Eurer Dame? Der wievielte mögt Ihr sein?”
„Nicht!”, rief Isan entsetzt aus, und warf sich vor Althopians rasende Wut, bevor Yalomiro sie daran hindern konnte. „Merkt ihr denn nicht, was hier vor sich geht?”
„Halt dich heraus, Mädchen!”, fiel Lebréoka ihr ins Wort. „Erbärmlich ist es, dass ein erwachsener Mann wie er es nötig hat, sich ersatzweise an kleinen Mädchen wie dir schadlos zu halten.”
Das verschlug Isan die Sprache. Sie runzelte die Stirn und schaute den Ritter verächtlich. „Das”, sagte sie finster, „ging gegen meine Ehre! Und ich dachte immer, Ihr wäret … nett!” Damit machte sie Althopian empört Platz.
„Kommt runter von Eurem Gaul, Tjiergroen!”, forderte der. „Und du komm her, Gundald! Jedes lästerliche Wort sollt ihr beide bereuen”
Asgaý von Spagor hatte den Anhänger an der Schnur immer noch in der Hand, hielt ihn aber jetzt gesenkt. Fassungslos hörte er zu, wie die Ritter einander anschrien.
„Was soll das?”, fragte er verwirrt. „Was ist in sie gefahren?”
„Ich denke eher, es fährt etwas aus ihnen heraus, Majestät”, entgegnete Yalomiro. Er war unwillkürlich fasziniert von der Kaskade von Hass, die sich Bahn brach und die finsteren Emotionen der Ritter entblößte. Was für ein entsetzliches, meisterhaftes Werkzeug hatte der Rotgewandete da in ihre Reihen geschmuggelt! „Ihr macht es nicht besser, solange Ihr dazu schweigt und an dem verfluchten Abbild der Dame festhaltet.”
Der teirand runzelte unwillig die Stirn. Interessiert erfasste Yalomiro, dass die verderbliche Magie an dem jungen Mann in seinem lächerlichen Kostüm abzuperlen schien.
„Lasst gut sein, Lebréoka! Das passt doch gut zusammen, dieses Pack! Ein Verräter mit seiner Dienstgöre. Und wer weiß, was sich noch für Abschaum hier ansiedelt, im Haus eines Verrückten!” Tjiergroen schnaubte und wollte erneut vom Pferd aus einen Streich gegen Althopian führen.
Aus dem Stand heraus schoss da Emberbeys Pferd voran. Mit einer Behändigkeit, die ihm wohl niemand zugetraut hätte, warf der alternde yarl mit dem honigfarbenen Waffenrock sich auf den verblüfften und durch Althopians gleichzeitige Attacke ohnehin schwankenden Tjiergroen. Er zog ihn so mühelos aus dem Sattel, als sei der eingefettet. Einen Moment waren beide am Boden, aber Emberbey war flinker und hatte die Überraschung auf seiner Seite.
„Das”, sagte er grimmig und richtete seine Schwertspitze auf Tjiergroens Bauch, „war eine Beleidigung zu viele gegen meinen Herrn, Tjiergroen. Im Interesse Eures teirand hoffe ich, dass das Eure eigene törichte Rede war.”
„Nehmt das Schwert weg, Alterchen”, mischte sich Lebréoka ein, ohne Althopian aus dem Augen zu lassen. „Geht zurück zu Euren Schafherden und ans kuschelige Kaminfeuer! Eure Tage sind vorbei! Schickt doch Euren Sohn, das hier für Euch zu regeln. Ach nein. Verzeiht. Einen Sohn habt Ihr ja nicht zustande gebracht!”
Diese Bemerkung schien die Grenze, mit der Alsgör Emberbey seine Disziplin in Schach hielt, um einen Deut nur zu überschreiten. In seinem hageren, wie aus hartem Holz geschnitztem Gesicht zeigte sich ein Ausdruck, der nicht Gutes verhieß.
„Bei den Mächten! Genug!”
Asgaý von Spagor kletterte, unbeholfen aufgrund seines unpraktischen Gauklergewandes, von seinem Pferd herunter und marschierte entschlossen auf die Ritter zu, unerschrocken zwischen all die blanken Waffen. Doch sein Spiegelkleinod ließ er nicht los. „Was ist denn in Euch gefahren? Was soll dieses Gezanke? Althopian! Emberbey! Für die anderen kann ich nicht reden, aber von meinen yarlay erwarte ich etwas anderes als eine … eine Gossenprügelei!”
Die beiden angesprochenen yarlay zuckten zusammen und wandten sich verblüfft ihrem Herrn zu. Verwirrt, aber gehorsam verneigten sie sich und steckten ihre Schwerter ein.
„Und Ihr beiden! Ich bin geneigt, mir Eure Geschichte und auch die Eures teirand in Ruhe anzuhören und anschließend mit meinem Gefolgsmann hier nach Gerechtigkeit zu verfahren. Aber bis dahin bleibt bei Euch sowohl mit Verdächtigungen als auch Euren Klingen! Ich will keinen Krieg auf meinem Land! Nie wieder!“
Tjiergroen und Lebréoka wechselten irritierte Blicke. Dann nahmen auch sie ihre Waffen wieder beiseite. Isan trat einen Schritt beiseite, musterte Lebréoka allerdings weiterhin mit einem Blick voller Verachtung.
„Sehr gut, Majestät”, lobte Yalomiro ungeduldig. „In Euch mag mehr von einem teirand stecken, als Eure eigenen Getreuen denken mögen. Aber nun gebt mir bitte das Bild der Dame. Wenn Ihr es nichts selbst ablegen wollt, dann werde ich es für Euch tun.
Asgaý von Spagor umschloss schützend das Glas mit der Hand. Seine Augen verengten sich. „Nein!”
„Majestät, es ist dieses Ding, das Eure Ritter und die anderen edlen yarlay über den klaren Verstand hinaus aufstachelt. Es ist ein magisches Werkzeug, das Euch Unglück bringt.”
„Nein! Ich … es … die schöne teiranda ist das reinste und freundlichste Wesen! Ich gebe es nicht her!”
„Hört Ihr”, sagte yarl Emberbey in einer unbeschreiblichen Mischung aus Vorwurf und Zustimmung, „wie kostbar es unserem Herrn ist?”
„Nun gut. Herr Wayreth … habt Ihr das Ding aus der Hand des Lichtwächters empfangen, um es Eurem teirand zu überbringen?”
Yarl Althopian seufzte. „Ja”, gestand er.
„So will er seinem eigenen Herrn wohl den Verstand rauben!”, rief Lebréoka aus. „Mächte, wie konnte ich mich so täuschen lassen! Seit meiner Jugend habe ich dich für meinen Freund gehalten!”
„Ich bin dein Freund!”
„Du hast mich gerade angegriffen!”
Die Magie kroch erneut zwischen Asgaý von Spagors Fingern hervor, breitete sich aus wie Nebelfäden. Die Unkundigen konnten es nicht sehen. Grau und kalt kam der Hauch von Pianmurít immer näher. Die aufgestauten Emotionen der Ritter zogen ihn an. Jeder von ihnen, erkannte der Magier, hat etwas in seiner Seele, das der Rotgewandete gegen ihn richten oder sich selbst nutzbar machen könnte. Bei den Mächten, wie lange, mit welcher Präzision hat er an diesem Zauber gearbeitet, um ihn am rechten Ort zu entfalten! Was für ein … vortrefflicher Magier Gor Lucegath sein muss, um so eine Kunst zu wirken, wenn auch zum Verderben!
„Majestät”, bat Yalomiro. „Ich .. ich versichere Euch, wenn ihr mir dieses … Ding gebt, wird das zwischen Euch und der teiranda überhaupt nichts ändern. Tragt Ihr das Antlitz der Dame denn nicht zwischenzeitlich tief genug in Eurem Herzen? Braucht Ihr noch ein Abbild, um sie vor Euch zu sehen, wenn Ihr an sie denkt?”
„Ich …” Er öffnete die Hand, um seinen Schatz anzuschauen. Der taube, freudlose Zauber brach heraus wie Qualm, angefacht von der Wut und den wirren Gedanken der Ritter, und zu einem kleinen bisschen sogar von denen des jungen Mädchens. Schon züngelten die Schwaden an Alsgör Emberbey heran, der seinem Herrn am nächsten stand und umspielten seine Schultern.
„Es ist eine Falle”, sagte Yalomiro leise. „Bitte. Es ist eine grausame, perfide Falle, gemacht um Euch und Euer reines Herz zu fassen zu bekommen, Asgaý von Spagor. Tappt nicht hinein in Eurer Treuherzigkeit.”
„Aber wer sollte mir denn eine Falle stellen wollen?”, fragte der junge teirand misstrauisch. Die Magie griff derweil nach Lebréoka nach Tjiergroen und hatte Althopian schon fast erreicht.
„Der, der auch jene gütige und unschuldige Dame in seine Gewalt gebracht hat, denen Anblick Ihr bewundert. Bitte, Majestät. Die Mächte haben für Euch etwas anderes vorgesehen, als blind derselben Täuschung zu verfallen.”
Der tückische Bann aus der Welt des Rotgewandeten umstrickte den Ritter und Isan, die nun wieder dicht bei ihm stand. Die Fäden zogen sich um die Menschen zusammen wie ein Netz, der Magier und der teirand in seiner Mitte.
„Bitte, Herr”, sagte nun auch Althopian. „Der Magier kann den Verrat ungeschehen machen, den man mich zwang, an Euch zu verüben. Wendet es ab. Noch mag die Zeit dazu reichen.”
„Ja”, konnte Isan nicht an sich halten. „Majestät, egal was die da, die ungehobelten Strolche aus Valvivant, Euch in ihrer Angst einreden wollen. Gebt dieses … Ding aus der Hand!”
Asgay von Spagor schaute ratlos von einem zum anderen. Schützend schloss sich seine Hand um die Spiegelscherbe und schien dabei nur noch mehr Magie herauszupressen. Sein Blick blieb schließlich auf seinem mynstir haften.
Yarl Emberbey schwieg. Aber er nickte zustimmend.
„Wenn ich Euch das … Bild gebe”, fragte der junge Mann, „helft Ihr mir dann, die teiranda zu retten?”
„Ja. Das verspreche ich Euch, Majestät. Wenn Ihr nur dem Schatten dieses eine Mal vertraut, ungeachtet der Verwirrung.”
Er streckte Asgaý von Spagor seine Hand entgegen. Der junge Mann ließ das Glas aus seiner Hand gleiten und an der Schnur pendeln.
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