
Yalomiro erwachte, als die Schwärze der Nacht dem grauen Zwielicht des Morgens zu weichen begann. Der Schattensänger setzte sich auf und blickte sich benommen um.
Die Unkundige hatte sich neben ihm im Laub zusammen gerollt und schlief noch fest, so tief, dass ihre Träume nicht mehr waren als ein Flüstern. Sie lächelte friedlich, und eine kleine Spinne krabbelte auf ihrem Weg über den Waldboden über sie hinweg.
Yalomiro hielt seinen Geigenbogen heran, hob das Tier damit auf und setzte es achtsam auf einer Pflanze ab. Dann erhob er sich und betrachtete die niedergebrannten Reste des Feuers. Für die nächste Zeit würde sie nicht mehr frieren, egal, welche Kälte ihnen begegnen mochte.
Was war das gewesen? Was war zwischen ihnen geschehen?
Er wusste es nicht und konnte es sich nicht erklären. Sein sorgsam geplanter und wohldosierter Zauber war nicht so gelungen, wie er es sich gedacht hatte. Er hatte nichts weiter vorgehabt, als ihr genügend von seiner eigenen Magie abzugeben, dass sie für die nächsten Tage gewappnet gewesen wäre. Damit, so hatte er es sich ausgemalt, hätte sie unter seine maghiscal schlüpfen und ihn in die Schatten begleiten können. Er hatte gewollt, dass sie ihm unbekümmert an einen Ort folgte, den man nur mit Schattensängermagie betreten konnte, in eine vollkommene Sicherheit. In eine Geborgenheit allerdings, die ein unvorbereitetes Wesen beängstigt hätte.
Stattdessen hatte sie seinem Zauber geantwortet, auf eine ungestüme, unstrukturierte und ganz und gar nicht berechenbare Weise. Aber das war kein wie auch immer bewirkter Gegenzauber gewesen, mit dem sie sich instinktiv gegen seine Magie gewehrt hätte.
Sie hatte etwas hinzugefügt, etwas daran ergänzt. Etwas, das er im Augenblick weder verstand noch beurteilen konnte. Dazu war es zu flüchtig gewesen. Zu diffus und dabei so köstlich, dass er es immer noch spüren konnte. Etwas, das ihn anrührte und beglückte, auf eine Weise, die er nie zuvor erlebt hatte, die er nicht erfasste, aber genoss. Etwas, das vor ihm noch kein Schattensänger erfahren hatte.
Er schaute ihr eine Weile beim Schlafen zu und fühlte sich erfüllt von fremdartigen Emotionen, losgelöst von seiner Magie. Er würde herausfinden müssen, was er davon zu halten hatte.
Im aufziehenden Zwielicht schwieg der Wald. Das Nachtgetier zog sich in seine Höhlen und Nester zurück, die Stimmen des Tages erwachten nach und nach. Ab und zu wagte ein einzelner Vogel einen Laut, und irgendwo in der Tiefe der Waldung, weit entfernt, röhrte ein Hirsch.
Yalomiro erhob sich, ging hinüber an den Hang und schaute nach Wijdlant. Nebel lag auf den Wiesen des Grenzlandes. Dort drüben, in den trostlosen Weiten, wo besonders dichte Schwaden über den Boden zogen, teilte sich der Dunst. Ein Reiter preschte heran.
Der Schattensänger zog sich hinter einen Baumstamm zurück und lugte wachsam hervor. Der Berittene näherte sich in gestrecktem Galopp, doch sein Pferd strauchelte und stolperte mehr, als dass es rannte. Einen Augenblick lang schien es, als wollte es stracks den Berg hinauf sprengen, aber im letzten Moment gelang es dem Reiter es herumzureißen. Oder war es ein Hindernis, das den Lauf des Tieres aufhielt? Jedenfalls gab das Ross ein keuchendes Wiehern von sich, stürzte und verschwand im Nebel. Als es sich wieder aufrichtete, war sein Sattel leer. Das Pferd schüttelte sich und blieb dann schnaubend und zitternd stehen. Weiter geschah für eine ganze Weile nichts.
Yalomiro schaute zu der ujora hin. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis sie wieder aufwachte. Er konnte sie einen Moment allein lassen. Wenn der Reiter nicht selbst aufstehen konnte, war er möglicherweise misslich gestürzt und versehrt. Dann musste er ihm helfen.
Der camat’ay lief den Hang hinab und hinein ins Feld unter dem Nebel. Von einem Schritt zum Nächsten schien es dort kälter und die Luft feuchter zu werden.
Tatsächlich lag ein Mann im kniehohen, kraftlosen Getreide und war bewusstlos oder zumindest stark benommen. Aber er lebte und schien auch nicht allzu schwer verletzt zu sein. Yalomiro tastete ihn behutsam an und drehte ihn auf den Rücken. Es war der schnauzbärtige Ritter mit dem weizenfarbenen Waffenrock, den er auf dem Montaziél im Tross der teiranda gesehen hatte.. Um sein en Hals hing eine goldene Kette mit einem mit farbigen Steinen besetzten Anhänger. Yalomiro erschauerte und gab sorgsam acht, das Schmuckstück nicht zu berühren. Es war die Amtskette, die den Mann als mynstir des Hauses von Wijdlant auszeichnete.
Der Ritter blinzelte. Als er bemerkte, wen er vor sich hatte, weiteten sich seine Augen. Es dauerte einen Augenblick, bevor er reden konnte.
„Geht es Euch gut?”, fragte Yalomiro sachlich.
„Ich… ich kenne Euch doch”, murmelte der Mann.
„Möglich. Aber es würde mich wundern, wenn Ihr noch wüsstet, woher.”
Der yarl rappelte sich auf, rieb sich seine schmerzenden Glieder und humpelte fort, um sein Pferd einzufangen. Yalomiro folgte ihm und studierte ihn fasziniert. Der Ritter war wie umwoben von einem Netz aus einer sonderbaren, schal und staubig wirkenden Magie, ganz ähnlich jener, die auch auf dem Land lastete, auf dem er sich bewegte.
Nein, dachte Yalomiro, kein Netz. Ein Geflecht. Wie ein Pilz. Es reicht in ihn hinein.
„Was wolltet Ihr so eilig? Ich sah Euch herannahen, als sei ein Chaosgeist auf Eurer Fährte.”
„Wenn es nur das wäre”, sagte der Ritter und packte die Zügel seines Pferdes. Das Tier war schweißgebadet und ausgepumpt.
Yalomiro lächelte. „Oh, wenn es kein Chaosgeist ist, dann kann ich mir denken, wer Euch zusetzt.”
„Tatsächlich?”
„Sicher. Wer sonst könnte einen tapferen yarl so in Panik versetzen? Seid Ihr auf der Flucht vor ihm?”
Der Ritter schüttelte den Kopf. „Nein. Wir … wir können nicht flüchten.”
„Wie bedauerlich.”
„Es müsste wohl jemand kommen, um uns und die teiranda zu … retten.”
„Oh”, meinte Yalomiro. „Hütet Eure Zunge. Ich bin mir sicher dass der, vor dem Ihr Euch so graust, über jedes Eurer Worte unterrichtet ist. Ihr seid yarl Grootplen, und wir befinden uns hier auf Eurem Land, nicht wahr?”
„Woher…”
„Ihr tragt Euer Wappen deutlich sichtbar auf der Schulter.”
Der Ritter lachte nervös. „Natürlich. Verzeiht. Man wird … argwöhnisch.”
„Ist es Euch wohl erlaubt, mir mehr von dem zu erzählen, was in … Wijdlant vor sich geht?”
„Was gibt es, was Ihr nicht schon wisst? Ihr seid ganz offensichtlich ein Schattensänger. Und es ist mehr als leichtsinnig, dass Ihr Euch hier aufhaltet.”
„Ich gedenke nicht, mich hier aufzuhalten. Zumindest nicht länger als nötig. Und ich habe kein Problem damit, wenn Ihr dem Rotgewandeten meinen Gruß entbietet und ihm das ausrichtet.”
Grootplens Miene entglitt ihm. Fast sah es aus, als wolle er um Hilfe flehen.
„Ihr wisst also von …”
„Edler Herr, ich und er, wir sind einesgleichen, wenn auch nicht vom selben Rang und Ritus. Selbstverständlich weiß ich von ihm. Und ich müsste blind sein, um nicht zu sehen, dass ihm daran liegt, Wijdlant nach seinem Geschmack zu gestalten. Jammerschade um das Getreide, das hier längst in voller Pracht reifen sollte.”
Der mynstir warf einen Blick auf die struppigen Halme ringsum und seufzte unbehaglich. „Könnt Ihr uns helfen?”, stieß er dann gepresst hervor.
Yalomiro legte den Finger an die Lippen und schüttelte den Kopf. Grootplen verstummte ertappt.
„Es ist lange her, dass man meinesgleichen um Hilfe gebeten hat”, fuhr Yalomiro fort. „Ihr werdet einsehen, dass ich allen Grund habe, Euch zu misstrauen, nachdem Ihr unter dem Geheiß meines Widersachers steht. Dennoch … möglicherweise haben wir beide gemeinsame Interessen. Und nun sagt mir, warum Ihr es so eilig habt, wenn Ihr doch genau wisst, dass Euer Pferd und Euer Fuß die Grenze nicht übertreten können.”
Grootplen stützte müde seine Stirn an den Sattel.
„Der Magier ist zornig mit uns. Mit mir und meiner Kumpanei, den anderen yarlay der teiranda. Wir haben etwas getan, was wir besser nicht unternommen hätten.”
„Was könnte das gewesen sein?”
„Einer von uns hat yarl Althopian aus dem teirandon Spagor um Hilfe gebeten.”
„Ach?” Yalomiro hob überrascht die Brauen. „Dann war er nicht aus eigenen Stücken nach Valvivant gereist? Ich sehe, ich hätte mich viel ausführlicher mit dem Herrn unterhalten sollen.”
Der mynstir blickte auf. In seinen Augen blitzte etwas auf. War es Hoffnung? „Er ist dort angekommen?”
„Ja, offensichtlich. Aber ich weiß nicht, ob ich auf dem Laufenden bin. Erzählt mir mehr.”
„Viel zu erzählen ist da nicht. Yarl Altabete ist ein Freund von yarl Althopian. Die beiden haben viele Turniere bestritten.”
„Wie war das möglich, wo die Schutzbefohlenen der teiranda doch offenbar an den eigenen Boden gefesselt sind?”
„Manchmal”, murmelte der yarl, „war es nötig. Manchmal hat er uns unser Leben für kurze Zeit zurückgegeben, um gute Miene zu seinem Spiel zu machen. Herr Andriérs Schwert ist immer noch scharf genug, um beachtet zu werden. Aber … ich erinnere mich kaum.”
Nun, dachte Yalomiro, wahrscheinlich achtete der Rotgewandete darauf, gelegentlich den Schein zu wahren. Warum auch nicht? Sicher gab es unter Meister Gors Künsten solche, mit der sich verhindern ließ, das Leute zu viel ausplauderten. Es mochte die bessere Rechnung sein, die Ritter ab und an losziehen zu lassen wie den gefügigen Vogel bei der Falkenjagd, bevor sich Misstrauen bei den Nachbarn regte. Ganz zu schweigen von Gelüsten nach Macht und Land, die sich in Menscherherzen immer wieder regen würden.
„Jedenfalls”, fuhr Grootplen fort, „hat Herr Andriér einen Brief an Althopian geschrieben.”
„Einen Brief?”
„Ja. Der Wahnsinn muss für einen Moment über ihn gekommen sein, das oder eine Macht außerhalb der seinen. Er hatte den kühnen Plan, sich auf neutralem Boden mit Waýreth Althopian zu verabreden.”
„In Valvivant?”
Grootplen nickte.
Der Schattensänger verschränkte stirnrunzelnd die Arme.
„Wäre ich an Stelle des Rotgewandeten, ich hätte solche kühnen Pläne zu unterbinden gewusst.”
„Wir wünschten uns, es sei nie so geschehen, denn nun müssen wir mit jedem Atemzug die Launen des Rotgewandeten fürchten.” Der Ritter schaute müde zu dem Magier hinüber. „Hätte Andriér diesen vermaledeiten Brief doch nie geschrieben.”
„Eine tragische Geschichte, und mich dauert das Schicksal der yarlay von Wijdlant zutiefst”, sagte Yalomiro trocken. „Doch sagt mir noch eines … wie kam dieses konspirative Schreiben über diesen ausgezeichnet und gewissenhaft mit exquisiter Magie gezogenen Grenzbann hinweg in Waýreth Althopians Hände?”
„Altabete redete im Wahn, als der Rotgewandete ihn befragte. Ein kleines Tier, so sagte er, habe es ihm eingegeben, und hernach sei der Brief von seinen Händen verschwunden.”
„Ein kleines Tier?”
„So waren seine Worte, ja.”
„Eine Brieftaube?”
„Möglicherweise.” Grootplen machte ein grüblerisches Gesicht. Der Gedanke schien ihn selbst zu überraschen. „Irgendwie muss das Schreiben seinen Weg zu einem Boten gefunden haben.”
„Tauscht Wijdlant irgendwelche Handelsgüter mit dem teirandon Spagor oder dem yarlmálon Althopian?”
Der yarl zögerte.
„Ihr solltet das wissen. Wenn Ihr der mynstir seid, gehen die Verzeichnisse durch eure Hände. Also?”
„Seilzeug.”
„Seilzeug?”
„Flachs und Hanf.” Der mynstir nickte. „In Spagor und Virhavét brauchen sie eine Menge davon für ihre Schiffe und Fischernetze. Der Flachs, der im yarlmálon Moréaval noch wächst, ist sehr zäh. Alle paar Monde kommen Händler aus dem Norden, tauschen das Zeug gegen Salz und sind dann wieder weg.”
Yalomiro dachte nach. Wenn das so war, wäre es nicht undenkbar, dass ein … kleines Tier … den Brief des yarl im richtigen Moment auf den Karren eines nichtsahnenden Händlers schmuggelte. Solange dieser nicht wusste, dass er eine Botschaft transportierte, würde auch Gor Lucegath nicht davon erfahren. Wurde das Schreiben dann außerhalb von Wijdlant entdeckt – welchen Grund hätte ein redlicher Handelsmann, es nicht dem adligen Empfänger auszuhändigen und sich womöglich eine Entlohnung entgehen zu lassen?
Aber was für eine Art von Tier würde dazu kommen, so etwas zu tun? Was kümmerten Tiere die Nöte der Menschen?
Ein kleines Tier, das wusste, wie man die scharfen Sinne eines Lichtwächters täuschen konnte? Nun, das war lächerlich. Und ebenso interessant.
Yarl Grootplen stand unbehaglich und nestelte nervös an der Schabracke seines Pferdes. Der Mann schien unschlüssig, was er tun sollte.
Yalomiro zögerte. Dass Gor Lucegath höchstpersönlich den bedauernswerten Ritter hergeschickt hatte, stand außer Zweifel. Sein dramatischer Auftritt war albern, plump und spannend. Es wäre ein leichtes, eine Weile in den Gedanken der yarl zu stöbern und so mehr darüber zu erfahren, was der Rotgewandete mit diesen Leuten angestellt hatte. Zu gern hätte der Schattensänger gewusst, welche beeindruckende und meisterhafte Magie er benutzte, um ein ganzes teirandon zugleich offen sichtbar und unerreichbar für die Welt zu machen. Vielleicht war das sogar, was der Rotgewandete von ihm erwartete. Dann war es mit großer Wahrscheinlichkeit eine Falle. Möglicherweise konnte Gor Lucegath den Verstand des armen Ritters nutzen wie eine Schlagfalle, die auslöste, sobald der Schattensänger zu neugierig wurde.
„Meister”, sagte Grootplen scheu, „könnt Ihr uns helfen?”
„Nein. Zum Einen bin ich kein Meister. Ich bin dem Hofzauberer Eurer teiranda bei weitem nicht ebenbürtig. Und zum Anderen bin ich überzeugt, dass es Euch und alle, an denen Euer Herz hängt, Leben oder das Wohlergehen kosten würde, wenn Ihr ohne seine Erlaubnis aus dem Pferch ausbrecht, den er errichtet hat.”
Grootplen nickte enttäuscht, als habe er nichts anderes erwartet.
„Es ist der Einfluss des Rotgewandeten auf die Kíaná von Wijdlant, der Euch in seinem Bann hält. Aber eine edle Dame aus einer Notlage zu retten obliegt seit jeher tapferen Helden. Schade, dass yarl Althopian Euch nicht helfen wird. Man hört, er sei auf dem Weg nach Pianmurít gewesen. Wenn ich nur wüsste, wie man dorthin gelangt …”
Der Ritter schaute ratlos drein.
„Ihr wisst nicht zufällig, wo diese offensichtlich weit entfernte Domäne sich befinden mag?”
„Ich habe nie davon gehört.”
„Das dachte ich mir.” Der camat’ay lächelte. „Aber sagt mir dann wenigstens, wieso Ihr zu dieser frühen Tageszeit und in solch übertriebener Eile genau an dieser Stelle die Grenze durchbrechen wolltet, wohl wissend, dass es euch nicht gelingen wird. Denkt Ihr nicht auch, dass das alles ein wenig offensichtlich arrangiert ist von Eurem Schinder?”
Der Ritter zögerte. Sicherlich hätte er gern die Wahrheit erzählt. Nun aber fühlte er sich wohl wie in der Falle.
„Reitet zurück”, empfahl Yalomiro ihm sanft. „Richtet dem Rotgewandeten von mir aus, dass ich seine Kunst anerkenne, sein Faible für allzu durchschaubare Inszenierungen aber einer gewissen Geistlosigkeit nicht entbehrt. Sagt ihm, dass es mich wundernimmt, dass ein Meister seines Ranges nicht imstande ist, eine unschuldige kleine Brieftaube vom Himmel zu holen, die aus seinem Käfig ausbricht. Und dass er so unachtsam ist, alberne Korrespondenz anscheinend von Chaosgeistern geritten Edelleuten durchgehen zu lassen, denen er wohl schon viel zu lange ihre Turnierspiele weggenommen hat. Offenbar werdet ihr alle ein wenig … übermütig.”
Yarl Grootplen erbleichte.
„Und wenn Ihr schon dabei seid, Euch in Gefahr für Leib und Leben zu begeben”, setzte Yalomiro freundlich hinzu, „sagt ihm auch, dass ich es bevorzugen würde, von Angesicht zu Angesicht mit ihm zu reden, ohne dass irgendwelche Unkundigen in unsere Angelegenheiten hineingezogen werden. Es sollte ihm wohlbekannt sein, dass das nichts als Scherereien gibt – für alle Beteiligten.”
Yarl Grootplen sah einen Moment lang aus, als wolle er in Tränen ausbrechen wie ein Kind, das ausgeschimpft wird. Wohl bewusst, wie unwürdig dies für einen mynstir einer mächtigen teiranda war, schwang er sich ohne ein weiteres Wort in den Sattel, gab seinem Pferd die Sporen und hetzte von dannen.
Yalomiro schaute ihm nach. Wenn Gor Lucegath nicht durch die Ohren des Ritters ohnehin gelauscht hatte, würde er nichts außer dieser Antwort aus dem bedauernswerten Mann herauspressen können. Das sollte genügen.
Aber dieser Köder, dieses … kleine Tier … eines, das sich der Kontrolle der Rotgewandeten entzog … eines, das versuchte, ujoray zu helfen, wenn auch auf eine ausgesprochen unüberlegte Art und Weise …
Natürlich war das eine Falle. Allerdings eine dermaßen interessante, dass er sie sich aus der Nähe anschauen würde.
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