Ich schreckte wieder auf, als sich die Bewegungen des Pferdes änderten. Wir ritten nun auf einer gepflasterten Straße, die über eine freie Wiesenfläche direkt auf das Tor einer Burg zuführte.

Die Mauern, die die Festung umgaben, waren etwa so hoch wie ein dreistöckiges Wohnhaus, von einem breiten Wassergraben umgeben und bestanden aus schneeweiß gekälktem Stein. Hier und dort rankten bunt blühende Kletterpflanzen empor. Man erkannte einen Turm und das Dach eines höheren Gebäudes, das innerhalb des Mauerrings stand. Auch die Mauern selbst waren in regelmäßigen Abständen mit kleineren Turmaufbauten ergänzt. Es sah hübsch, sogar ein wenig verspielt aus. Eher ein Märchenschloss denn eine trutzige Bastion. Ich war überrascht.

Je näher wir dem Gebäude kamen, nahm ich das Geschnatter von Enten wahr. Auf dem Weg kam uns ein Fuhrwerk entgegen, das einige Fässer geladen hatte. Der zugehörige Kutscher ließ den Ritter passieren und verneigte sich knapp in dessen Richtung.

Ich schaute in die andere Richtung. Dort, auf der Wiese nahe dem Graben, spielten Kinder. Einige kleine Jungen ritten auf Steckenpferden und wirbelten mit hölzernen Schwertern umher. Ein Grüppchen von noch jüngeren Kindern und Mädchen feuerte die Kinder an, und die drei Frauen, die plaudernd dabei standen, warfen ab und zu einen pflichtbewussten Blick auf die Kleinen. Eine der Damen war eine imposante Matrone mit gestrengem Blick, die anderen beiden jünger und ausgesprochen hübsch. Einige der Kinder trugen einfache Kittelchen und waren in Holzschuhen oder barfuß, andere trugen offenkundig etwas feinere Kleidung. Sie standen unbefangen beieinander und schienen viel Spaß zu haben.

Ich bemerkte, dass auch der Ritter die Kinder beobachtete und erst wieder nach vorn blickte, als das Pferd seine Hufe auf die Zugbrücke setzte, die den Graben überspannte. Aus dem Torbogen kam ein mit einer leichten Rüstung gepanzerter Wachposten hervor. Der Mann hatte zwar eine Hellebarde bei sich, schickte sich aber nicht an, uns in den Weg zu treten. Tatsächlich musterte er den Ritter nur kurz, tauschte einen knappen Gruß mit ihm aus, der ursprünglich wohl einmal militärischen Charakter gehabt haben mochte und ließ ihn passieren.

Auf dem Burghof herrschte Betriebsamkeit wie auf einem Marktplatz. Gut drei Dutzend Menschen, wahrscheinlich Hausgesinde und Knechte und nur ein paar vereinzelte Gerüstete gingen ihren Geschäften nach. Ein verwirrendes Gemisch von Gerüchen erreichte mich – frisch gebackenes Brot, Holzkohlenfeuer, Stallgeruch und etwas, das ich für ein betörendes Parfüm hielt. Viele Blicke wandten sich uns zu, aber niemand unterbrach länger als ein paar Sekunden seine Arbeit. Ein paar Hühner pickten umher, und ein beängstigend großer Hund kam schwanzwedelnd heran und schnüffelte an meinem Fuß.

Ich schaute mich im Hof um. Innen schmiegten sich niedrigere, feste Gebäude an die Burgmauer, deren Dächer einen Rundgang auf halber Mauerhöhe bildeten, der seinerseits eine überdachte Balustrade besaß. Dem Tor gegenüber befand sich ein zentrales Gebäude mit mehreren Etagen. und einem schönen, mit Wein und sonderbaren rosa Blütendolden bewachsenen Arkadengang. Alles war aus geweißtem Stein. Der Burghof selbst war riesig, der Durchmesser mochte mehr als hundert Meter betragen. Im Grundriss war er eiförmig, mit dem Haupthaus im spitzen, dem Tor im stumpfen Ende.

Yarl Althopian!” Ein Mann setzte sich oben auf dem Rundlauf der Mauer in Bewegung und ging zur nächstliegenden Treppe hinüber. „Seid Ihr geflogen?”

„Ich habe eine fánjula in Not bei mir!”

„Ich weiß, ich weiß!” Der Herr kam eilig die Treppe herunter und heran. Er war korpulent und vornehm gekleidet, seine Gewänder bestanden aus einem feinen Wollstoff mit filigranen Mustern. Um den Hals trug er eine goldene Kette mit einem großen Anhänger. Vermutlich handelte es sich um einen Würdenträger. „He!”

Er hätte gar nicht rufen müssen, denn aus dem Haupthaus eilten zwei Frauen und ein Bär von einem Mann herbei, der sicherlich in der Burg für Dinge zuständig war, die viel Kraft kosteten. Ohne viel Aufheben trat der Riese an das Pferd heran und hob mich aus dem Sattel, als sei ich ein Püppchen.

„Bei den Mächten!”, rief die ältere Frau aus. Sie hatte ein gütiges Oma-Gesicht, gekrönt von einer Hörnerhaube, die definitiv altmodisch wirkte. Das junge Mädchen, vielleicht vierzehn Jahre alt, war mit einem bunt bestickten Käppchen und einer kessen Zöpfchenfrisur angetan. Ihr Haar war rötlichblond.

„Was ist passiert?”, fragte die Frau sachlich und ohne den Ritter zu begrüßen.

Waýreth Althopian blickte sich um, als befürchte er Lauscher, und senkte die Stimme. „Ich fand sie draußen, südlich vor dem Wald, auf der Bergseite. Ein camat’ay war bei ihr.”

Alle vier, die Frauen, der Vornehme und der Kraftmann, machten ein entsetztes Gesicht.

„Ach du…”, murmelte das Mädchen und verschluckte den Rest. Der Mann in den vornehmen Gewändern sagte nichts. Aber er wurde kreidebleich.

„Ein Schwarzmantel?” Die alte Frau schüttelte erschüttert den Kopf. „Mögen die Mächte uns beistehen! Das arme Ding!”

„Ich habe keine Ahnung, was geschehen ist”, erklärte Waýreth Althopian. „Aber offenbar hat der Schattensänger sie bereits in diesem Zustand vorgefunden. Sie lag in einem Wäldchen, das aussah als ob sich ein gigantisches Waldschwein darin gewälzt hätte. Der Magier vermutet, sie ist einem großen Schrecken begegnet, der aus den Bergen kam. So nannte er es. Vielleicht war sie in Begleitung und hat als einzige überlebt. Sie ist jedenfalls so ausgelaugt, dass nicht einmal seine Gegenwart ihr etwas anhaben konnte.”

„Du meine Güte”, wisperte die Alte. „Dann ist ihr Verstand dahin!”

„Ein großer Schrecken in den Bergen?”, brachte der Vornehme hervor. „Das ist doch lächerlich! Was soll das sein?”

Ja, was sollte das sein? Das interessierte mich auch. Warum erzählte Yalomiro so abenteuerliche Dinge, statt einfach die Wahrheit zu sagen?

„Der Magier ist fortgegangen, um das herauszufinden. Er sagte, er wolle schauen, ob er der Sache beikäme.”

Der Vornehme runzelte die Stirn. Etwas schien ihm zu missfallen. Wahrscheinlich gefiel ihm der Gedanke nicht, einen ominösen großen Schrecken und einen Magier zugleich in seinem Reich zu haben.

„Los, bringen wir sie hinein”, sagte das Mädchen. „Es ist alles vorbereitet.”

„Ja, geht.” Der Vornehme nickte. „Und Ihr, Althopian, steigt ab und seid willkommen in Valvivant.”

„Ich danke Euch, Majestät“, hörte ich des Ritters Stimme gerade noch, bevor der starke Mann sich abwandte und mit mir auf dem Arm eilig wieder hinüber zum Haus ging. Die alte Frau und das Mädchen eilten ihm nach.

Das Portal des zentralen Burggebäudes stand weit offen und führte unmittelbar in eine große, luftig helle Halle. Man betrat sie vom Hof aus an der Querseite; der Zugang zum Wohngebäude war jedoch an deren Stirnseite, also wandte der Mann, der mich trug, sich nach rechts und hielt auf eine Tür zu, die sich ganz am Ende des Raumes auftat.

Der Boden der Halle war mit weißen Steinfliesen bedeckt, von der Hofseite aus durchflutete warmes Tageslicht den Raum. Die hohen Fenster ließen sich mit derzeit weit offen stehenden Holzläden schließen, an der Seite waren Bänke und Tische aus Holz ordentlich beiseite geräumt aufgereiht. Etwas abseits war ein Knecht mit einem Putzeimer und einem Feudel damit beschäftigt, den Boden zu wischen. Er pfiff entspannt vor sich hin.

Die gegenüber liegende Wand wurde von einem wirklich riesigen Wandgemälde beherrscht. Während man mich dort vorbeitrug, hatte ich die Gelegenheit, einen Blick darauf zu werfen. Das war allerdings etwas, das ich besser nicht getan hätte.

Es handelte sich um ein Schlachtenpanorama. Beeindruckend realistisch dargestellt waren Ritter in farbenfrohen Gewändern und goldenen Rüstungen auf bunten geflügelten Einhörnern in der Schlacht um eine fremdartige Burg, die zu funkeln schien. Im Hintergrund war eine Stadt zu sehen, die man, genau wie die abgebildeten Ritterrüstungen, sogar mit Blattgold verziert hatte. Im Zentrum der Handlung focht einer auf einem weißen Einhorn, so strahlend grell, dass das Bild an dieser Stelle aus sich selbst zu leuchten schien, gegen einen Mann zu Fuß, der von grässlichen, fratzenhaften Figuren umringt war.

Einen schwarz gekleideten Mann, der einen langen, in einem silbern leuchtenden Strahlen auslaufenden Stab gegen den Ritter schwang wie eine Waffe. Um ihn herum lagen bunte Ritter und einige schöne Frauen leblos am Boden. Ganz im Gegensatz zu dem strahlenden Ritter auf dem leuchtenden Einhorn umgab den Fußkämpfer ein Nimbus aus Dunkelheit. Es war, als habe der Künstler nicht einfach schwarze Farbe benutzt, sondern buchstäblich mit Finsternis gemalt.

Die Gestalt war ganz ohne Zweifel ein Schattensänger.

Ich verspürte instinktives Grauen vor diesem Bild, aber ich konnte den Blick einfach nicht abwenden. Nun bemerkte ich auch, dass überall verstreut in dem Gemälde weitere finstere Gestalten auftauchten. Sie wirkten wie ekliges Ungeziefer, das über das Bild krabbelte, und sie kämpften ebenfalls gegen die Menschen in dieser Schlacht, wenn auch nicht so prominent wie die zentrale Gestalt.

Dann hatte der große Mann die Tür erreicht, und das fürchterliche Bild lag hinter uns. Wir befanden uns nun in einer Art Treppenhaus. Eine steinerne Steige ringelte sich empor.

„Isan”, wies die alte Frau das junge Mädchen an, sei so gut und hol die Sachen aus der Küche. Es sollte jetzt alles fertig sein.”

Das junge Mädchen wandte sich ab. Der große schweigsame Mann trug mich eine Wendeltreppe hinauf, von der Türen abgingen. Etwa auf halber Höhe des Turmes bog er in einen Korridor ab. Dort gab es Zimmer, eines stand offen. Dort ging er hinein und legte mich vorsichtig auf einer freistehenden, mit sauberen Leinenlaken bedeckten Liege ab. Außer diesem Möbelstück gab es einen großen Tisch, einen kleineren und an der Wand etwas, das aussah wie eine Art niedrige Badewanne aus Holz.

Das Gefühl, weich zu liegen, war überwältigend. Ich seufzte erleichtert und schloss die Augen.

Die alte Frau scheuchte den Mann hinaus, und im nächsten Moment war auch das Mädchen Isan wieder da, einen geflochtenen Korb über dem Arm, in dem sie ein Sortiment kleiner Flaschen und einen Krug transportierte, in dem etwas köstlich roch und dampfte.

„So, Liebes”, sagte die Alte und schloss die Tür. „Jetzt sind wir unter uns. Kannst du uns verstehen?”

Ich nickte.

„Kannst du auch sprechen?”

Ich hätte eine ganze Menge Fragen gehabt. Aber ich schwieg.

„Wahrscheinlich ist sie gerade so eben mit dem Verstand davon gekommen.” Isan stellte den Korb auf ein niedriges Tischchen neben dem Bett und räumte es aus. „Bei den Mächten! Ganz allein mit einem Schwarzmantel! Wer weiß, was er ihr angetan hätte, wenn der edle yarl nicht zur Stelle gewesen wäre!”

„Hat es das?”, fragte die Alte in meine Richtung. „Hat der Unhold sich ungeziemlich betragen?”

Was?

Ich schüttelte irritiert den Kopf.

Ihre freundlichen Augen musterten mich prüfend. „Na, immerhin hat er dafür gesorgt, dass der yarl dich herbringt. Mein Name ist Verta. Ich bin die doayra, die Heilerin hier am Hof von Valvivant. Das ist mein Lehrmädchen Isan.”

Ich nickte beiden zu. Isan winkte gut gelaunt zu mir hinüber.

„Kommst du aus dem Süden, von jenseits des Montazíel?”

Ich zuckte die Achseln.

„Und du bist einem großen Schrecken in den Bergen begegnet?”

Oh ja. Lauter gesichtslosen Menschen, einer wahrscheinlich wahnsinnigen Monarchin und einem Magier, der Menschen umbrachte. Ich nickte.

„Na bitte!” Isan stellte geräuschvoll einen ihrer Tiegel ab. „Und jetzt?”

„Jetzt bewahren wir alle die Ruhe und sehen zu, dass das arme Ding hier aus diesen furchtbaren Lumpen herauskommt.” Verta begann, sich an den traurigen Überresten zu schaffen zu machen, die nach der Bruchlandung von meiner Garderobe übrig geblieben waren, Isan kam ihr zur Hilfe. „Was für seltsames Tuch”, kommentierte sie, während sie versuchte, mir die Hose auszuziehen. „Sicher kommt sie aus Ámarcan oder von noch weiter weg. Da sollen sie sehr komische Gewänder tragen.”

„Jedenfalls ist das Zeug dahin. Da kann auch der Schneider kaum noch etwas richten.” Verta lächelte mir gütig zu. „Keine Sorge, Liebes. Du bekommst etwas schönes Neues zum Anziehen.”

Mir war es unglaublich peinlich, dass die beiden mich entkleideten, aber ich konnte mich nicht dagegen wehren. Und wieso auch? Immerhin befand ich mich quasi in ärztlicher Behandlung, und es tat gut, als die alte Frau sachlich und routiniert begann, meine Blessuren zu reinigen und mit wohltuenden Tinkturen und Salben zu behandeln. Isans Aufgabe bestand im Wesentlichen darin, ihr alles anzureichen. Meine schmutzige, verschwitzte und kaputte Kleidung brachte das Mädchen zwischenzeitlich aus dem Raum, wahrscheinlich, um sie zu entsorgen. Ich hatte wenig Hoffnung, mein Zeug jemals wiederzusehen. Zum Glück war nichts Wichtiges in den Taschen gewesen.

„Ich suche dir Gewänder aus, wie sie dir angemessen sind”, sagte sie munter, als sie zurückkam. „Vertrau mir, ich weiß, was dir steht! Bist du eine Edeldame? Nein? Erinnerst du dich überhaupt, wer du bist?”

Ich zuckte die Achseln.

Verta schenkte mir aus dem Krug in einen Tonbecher ein. „Trink das, Liebes. Das wird dir neue Kraft geben. Und dann solltest du ruhen. Oft bringt der Schlaf die beste Heilung. Und du, Isan, hör auf zu plappern! Sie braucht nun erst einmal viel Ruhe!”

Was immer sie da zusammengebraut hatte – es war genau das, was ich gebraucht hatte. Die Konsistenz war leicht zähflüssig und der Geschmack erfrischend salzig. Ich trank gierig und fühlte mich trotz der Schwäche wohlig und schlagartig entspannt. Die Medizin, die Verta, die örtliche Kräuterfrau, da gemixt hatte war köstlich und unglaublich potent.

Innerhalb von Augenblicken schlief ich ein. Diesmal ganz ohne verstörende Träume.

Ich bemerkte nicht, wie die beiden ihr Zeug einpackten und mich allein zurückließen. Ich weiß nicht einmal, wie lange ich geschlafen hatte. Möglicherweise waren Tage vergangen. Als ich das nächste Mal die Augen öffnete, war es jedenfalls draußen dunkel geworden. Offenbar brach die Abenddämmerung herein. Auf dem Tischchen stand nun eine Schale Obst, Brot und ein Krug mit etwas, das sich später als ein herbes, schwaches Bier erwies. Und noch etwas war neu. Die Holzwanne war nun mit warmem, duftendem Wasser gefüllt. Offenbar erwartete man, dass ich baden sollte. Nun, sicherlich roch ich nicht besonders angenehm, nachdem ich tagelang nicht geduscht hatte.

Ich versuchte, mich zu erheben, und meine erste Euphorie schwand schlagartig. Es gelang mir immer noch nicht, länger als zwei Schritte auf den Beinen zu bleiben. Dann sank ich wieder auf den Knien zusammen, und es blieb mir nichts anderes übrig, als auf allen Vieren weiter zu kriechen. Aber die Aussicht auf ein Bad spornte mich an. Die Wanne mit dem warmen Seifenwasser war mehr als verlockend. Ja, ich freute mich darauf, mich nach all der langen Zeit einmal richtig säubern zu können.

Ohne lange nachzudenken, kroch ich hinüber zum Zuber, kletterte umständlich hinein, wobei ich eine kleine Überschwemmung auslöste. Dann genoss ich das Bad. Eine Weile plätscherte ich entspannt vor mich hin und ertappte mich bei dem Gedanken, ob ich mich nicht hier auf der Burg wohlfühlen könnte. Alle Menschen, die mir bis jetzt begegnet waren, waren freundlich gewesen. Hier gab es niemanden, der kein Gesicht hatte, niemanden, der bedrohlich wirkte oder finstere Pläne zu verfolgen schien.

Vielleicht war dies ein guter Ort. Ein Ort, an dem es sich aushalten ließ. Ein Ort…

Ich schaute genauer hin. Das Gemälde an der Wand zur Kopfseite des Bettes hatte ich noch gar nicht bemerkt. Wahrscheinlich lag das daran, dass es nicht in so strahlenden Farben gemalt war wie jenes schreckliche Riesenbild in der Halle. Vielleicht war es das rötliche Abendlicht, das die bereits etwas verblassten Figuren an der Wand nun erst für meine Augen richtig sichtbar machte.

Es war eine Trauerszene. Im Vordergrund war eine offensichtlich tote, weil kreidebleich dargestellte Frau zu sehen. Sie war umringt von Figuren, die mutmaßlich ihren Mann und ihre Kinder darstellen sollten. die gramerfüllt ihren Tod beweinten.

Und über die Tote gebeugt, im Zentrum des Bildes, da war ein junger Mann mit einem blauschwarzen Schwert, der milde zu ihr hinab blickte und ihr einladend seine Hand entgegen streckte.

Einem Mann mit genau solchen roten Gewändern und demselben Schwert war ich erst kürzlich begegnet.

Die Verstorbene lächelte erlöst zu ihm zurück.