
„Du hättest dich nicht darauf einlassen sollen”, meinte Dýamirée.
„Hätte ich denn ahnen könne, dass ihr so etwas in den Sinn kommt?”, fragte Advon und betastete nachdenklich das angerostete Eisenzeug in seiner Hand. „Bei den Mächten, warum macht sie so eine große Sache daraus?”
„Das wird sie nicht ohne einen triftigen Grund tun”, entgegnete die Schattensängerin. „Ich wünschte, sie würde uns etwas weniger misstrauen.”
Advon seufzte und strich den Rost von dem uralten Helm fort. Blankes Eisen kaum darunter zum Vorschein. Etwas zu blank, um glaubhaft zu wirken „Verstehst du, warum sie das tut?”
„Wieso sollte ich?”
„Nun … ihr seid beide Mädchen.”
Dýamirée seufzte und lehnte sich an Farbenspiels Rücken. Sie hatten sich in einem Hain weit entfernt vom Zeltlager der ritterlichen Werber zurückgezogen. Dort hatten sie begonnen, das Rüstzeug und die Waffen zu begutachten, die sie in der Nacht aus der Burg ausgeborgt hatten. Das Zeug war zwar ungepflegt, aber doch nicht unbrauchbar. Ein Teil davon lag zwischenzeitlich blank, scharf und glänzend im hohen Gras. Doch Advon war nicht bei der Sache. Farbenspiel hatte sich ausgestreckt und döste. Seine bunten Schwingen lagen eng an seinem Körper an. Dýamirée hatte sich daran angelehnt und genoss die Wärme des Tieres, denn es war recht frisch an diesem Herbstmorgen.
„Wie kommt sie eigentlich auf die Idee, dass ich auch nur einen ihrer Ritter im Kampfspiel besiegen könnte?”, murrte Advon.
„Weil du ein Magier bist, und ihre Werber allesamt Unkundige.”
„Aber sie tun den ganzen Tag nichts anderes, als sich für ihre teiranday und Schutzbefohlenen in ihrem Waffenwerk zu üben. Wenn ich mit meinem Vater und den Sieben übe, dann ist das …. nun ja. Spaß.”
„Ich werde nie verstehen, was an Waffen spaßig ist.”
„Du weißt, wie ich das meine. Arcaval’ay jedenfalls müssen niemanden davon überzeugen, dass es nicht gut ausginge, uns anzugreifen. Wir kämpfen gegen Monster, nicht gegen Menschen.”
Dýamirée schwieg nachdenklich dazu und beobachtete interessiert, wie Advon den alten Stahl erneuerte. Metall glühte unter seinen Händen, nahm von Neuem Form an, Scharten und Beulen verschwanden spurlos. „Gut, dass du Macht über Feuer hast”, sagte sie nach einer Weile. „Die Schmiede ringsum sind sicher alle sehr beschäftigt mit all den Rittern ringsum.”
„Was mögen das für Leute sein? Die anderen Ritter, meine ich?”
„Die meisten werden sich ausrechnen, dass Manjév Gefallen an ihnen finden könnte. Und die übrigen sind sicher von ihren teiranday hergeschickt worden, um allen anderen zu zeigen, was sie können.”
„Aber warum sind all die Spielfiguren schwarz geworden, wenn jeder für sich selbst antritt?”
Advon zuckte die Achseln und probierte eine Armschiene an. Das Eisen schmiegte sich wie angegossen um seinen Arm und erstarrte dann. Farbenspiel, der von seinem Raubzug durch die Gemüsebeete satt und träge war, wandte seinen gehörnten Kopf in Dýamirées Richtung. Das massige Tier ließ sich hinter den Ohren kraulen.
„Ich schaue nach”, beschloss die Schattensängerin schließlich und erhob sich.
„Wie meinst du das?”
„Ich gehe zum Lager und schaue mir die Leute aus der Nähe an.”
„Kommt gar nicht in Frage! Das ist viel zu gefährlich!”
„Nein, es wird niemandem etwas passieren.”
„Und wenn dir etwas geschieht?”
Sie lachte auf. „Was soll denn einem Eichhörnchen in einem Wald passieren? Denkst du, einer von denen achtet auf ein Tierchen in den Bäumen?”
„Ich lasse dich nicht allein zu den ujoray, Dýamirée.”
„Wenn du mitkommst, ist die ganze geheime Planung dahin. Bleib mit Farbenspiel hier und sorg dafür, dass du das Zeug in Ordnung bekommst und dich niemand als arcaval’ay erkennt.”
Er warf die Armschiene beiseite, trat eilig auf sie zu und hielt sie fest. „Dýamirée, wenn dir etwas zustößt, bringt dein Vater mich um!”
Sie zauste neckisch eine seiner langen Haarsträhnen. „Und ich dachte, du hättest Sorge um mich.”
„Das sowieso. Aber ich weiß auch, dass ich dir nichts ausreden kann. Ich könnte nicht einmal wollen, dass du vernünftig bist.”
„Ich weiß.” Sie zog ihn beim Haar an sich, legte zärtlich die Stirn an die seine. „Lass mich nur, Advon. Ich bleibe nicht lange fort. Sofern ich nicht zurückgekehrt bin, wenn Pataghíus Glanz direkt über dem Montazíel steht, dann kannst du nach dem Rechten schauen. Sieh zu, dass du bis dahin fertig wirst mit dem Zeug hier. Schließlich können wir Manjév nicht warten lassen.”
Er seufzte. Aber noch bevor er widersprechen konnte, hatte sie sich in seinen Händen in einen blauschwarzglänzenden Star verwandelt. Sie entschlüpfte ihm und flatterte mit schelmischen Rufen hoch hinauf in den strahlend blauen Morgenhimmel.
***
Ein höfliches Klopfen an der Tür weckte Manjév. Als sie die Augen aufschlug, war es erschreckend hell in der Kemenate. Fenster und Vorhänge waren weit geöffnet und strahlender Herbstsonnenschein flutete herein.
Die teirandanja setzt sich müde auf. Bei den Mächten, wie lange hatte sie geschlafen? Nicht lange genug, so viel stand fest. Immerhin hatte sie mehr als die Hälfte der Nacht im Wald und im Keller verbracht. Oder war das ein seltsamer Traum gewesen? Hatten Advon und Dýamirée sie besucht? War sie auf Farbenspiel geflogen? Alles erschien so nebelhaft und unwirklich.
Truda saß mit einem Roman am Fenster und schaute fragend zu ihr hinüber.
„Majestät?”, rief zugleich jemand draußen auf dem Flur.
„Frag ihn, was er will”, murmelte Manjév und ließ den Kopf wieder zurück auf das Kissen sinken. Sie fühlte sich betäubt.
Das Mädchen legte ein Bändchen zwischen die Seiten des Buches und ging, um zu öffnen. Die Tür hielt sie nur so weit offen, dass sie den Blick in das Gemach mit ihrem Körper verdeckte.
„Die teirandanja ist noch zu Bett, yarl Moréaval”, sagte sie dann zu dem Besucher.
„Ist sie wach?”
Truda warf einen unschlüssigen Blick in Richtung Bett. „Sie ist müde. Kommt später wieder.”
„Nein, Truda, lass es gut sein. Was gibt es, Herr Jóndere?”
„Eure Eltern bitten Euch zu sich, Majestät”, antwortete der Ritter. „Eure Gegenwart ist gefordert.”
„Bittet meine Eltern um eine Weile Geduld. Ich habe offenbar verschlafen.”
„Es geht eher um die Geduld des Gastes, der eingetroffen ist, Majestät.”
Manjév gähnte verstohlen. „Was für ein Gast?”
„Der wappenlose Ritter aus dem Osten, dem wir gestern kurz begegnet waren.”
„Was will er denn?”, fragte Truda neugierig.
„Ich nehme an, er bringt ein Gastgeschenk.”
Die teirandanja seufzte. Erwarteten die Eltern ernsthaft, dass sie für eine weitere Schatulle Edelstaub oder sonst einen kostbaren Unfug aufsprang? Und sogleich schämte sie sich für diesen Gedanken. Wahrscheinlich war sie die einzige Person in der ganzen Burg, die noch in den Federn lag.
„Könnt Ihr mich entschuldigen, Herr Jóndere? Ich bin noch nicht in der Lage, dem Herrn gegenüberzutreten.”
Yarl Moréaval schwieg einen Moment. Wahrscheinlich fragte er sich, warum sie um diese Zeit noch nicht auf den Füßen war.
„Ist Euch wohl, Majestät?”, erkundigte er sich tatsächlich besorgt.
„Mir fehlt nichts. Ich bin …” Sie gab sich einen Ruck und schlug die Bettdecke zurück. Kühl war es im Zimmer. Vielleicht machte sie das munter. „Ich mache mich schnell zurecht und komme. Truda, geh du mit Herrn Jóndere und bitte meine Eltern und den hochedlen Gast um einen Moment Geduld.”
„Du bist nicht angekleidet”, wandte Truda ein, begriff im selben Moment, was sie da gesagt hatte, und schob die Tür rasch zu. Sie hätte dem Ritter fast den Fuß eingeklemmt, wäre der nicht seinerseits sittsam rasch zurückgewichen.
„Waschen kann ich mich selbst. Geh und richte meinen Eltern und diesem seltsamen Ritter aus, dass ich auf dem Weg bin. Es ist höflicher, wenn du das machst, als dass wir ihn warten lassen. Dann kommst du zurück und hilfst mir beim Ankleiden.”
Truda gehorchte und schlüpfte aus dem Raum. Manjév reckte sich und tappte dann hinüber zum Waschgeschirr. Eine Kanne frisches Wasser stand bereit. Das Seifenstück, das sie mit Truda und Tíjnje teilte, war bereits wieder trocken. Truda musste also schon eine Weile wach und zurechtgemacht für den Tag sein. Ganz gehörig verschlafen hatte sie! Aber warum hatte Truda sie nicht früher aufgeweckt? Was mochte der wappenlose Ritter ausgerechnet jetzt von ihr wollen, nachdem er am Tag zuvor so zurückhaltend gewesen war?
Manjév nahm sich zusammen und schöpfte sich entschlossen kaltes Wasser ins Gesicht.
***
Kárar Ferocrivé war ungehalten. Die teiranday hatten ihn höflich in den Audienzgemächern empfangen und ihm für die Mühen gedankt, von so weit her zum vasposár angereist zu sein. Asgaý von Spagor hatte versucht, ihn in eine launige Plauderei zu verwickeln, ganz offensichtlich mit dem Ziel, ihn über seine Herkunft auszufragen. Der junge Ritter hatte sich höflich auf das Geschwätz eingelassen, aber den verfänglichen Fragen war er ausgewichen wie ein Aal. Diese Kunst beherrschte er, hatte es lange genug geübt. Mit einiger Befriedigung hatte er zur Notiz genommen, dass das den teirand wurmte. Die Höflichkeit und die Regeln des vasposár verboten ihm jedoch, den namenlosen Gast unmittelbar nach seinem Namen zu fragen. Den musste er nur dem maedlor mit der Wappenrolle nennen. Und selbst dem hatte er sicherheitshalber das diktiert, was man ihm daheim in seine Dokumente geschrieben hatte.
Den Knappen Rolk hatte Herr Kárar draußen beim Zeltlager gelassen. Nicht auszudenken, wenn der Kerl im falschen Moment etwas Dummes von sich gab.
Kárar Ferocrivé amüsierte sich insgeheim über Asgaý von Spagor. Was für ein leutseliger Tölpel! Er wusste, dass der teirand einst nur über ein kleines teirandon geherrscht hatte. Eines, das sich die Herren von Ferocrivé und Rodekliv schon längst einverleibt hätten, hätten ihnen die yarlay von Emberbey nicht den Weg dorthin versperrt. Nun, dieses Blatt würde sich bald wenden. Vorausgesetzt, die yarlaranda von Emberbey plante nicht eine eigene Sache mithilfe dieses goldenen Ritters aus Aurópéa.
Der teiranda, Kíaná von Wijdlant, schien es unangenehm zu sein, dass die Tochter so lange auf sich warten ließ. Die Dame benahm sich höfisch und souverän, wie man es von einer Herrscherin erwartete. Dass sie sich ausgerechnet für einen Kerl entschieden hatte, der sich kaum von seinen Bauern und Fischern abhob, war kaum zu begreifen.
Die teirandanja ließ auf sich warten. Stattdessen kehrte der yarl, den man nach ihr ausgeschickt hatte, mit einem jungen Mädchen zurück. Die hübsche Jungfer mit dem gelben Wappenkleid.
Herr Kárar war überrascht. Was für eine Fügung des Schicksals. Er hatte angenommen, die teirandanja würde zusammen mit ihren Hofdamen erscheinen. In diesem Fall hätte er umständlich um die Sache herumreden müssen. So ging es viel einfacher.
„Die teirandanja lässt sich entschuldigen”, sagte das Mädchen und verneigte sich zuerst vor ihren teiranday, dann vor ihm. „Sie schickt mich mit den ehrerbietigsten Grüßen als ihre Stimme vor und bittet Euch um einen Moment der Geduld.”
„Die Geduld”, antwortete er, „muss ich wohl haben. Wer bist du?”
Der Ritter mit dem grüngelben Waffenrock räusperte sich. Kárar Ferocrivé verstand den Hinweis. Die Hofdamen der teirandanja waren Edeldamen, die er mit Respekt anzureden hatte. Aber was hatte der Kerl ihn zurechtzuweisen?
„Ich bin Truda Emberbey”, sagte das Mädchen und fügte nachdrücklich. „Die Tochter von yarl Emberbey.”
„Emberbey.” Also tatsächlich! Der junge Ritter nickte verständnisvoll. „Ein herrliches yarlmálon, edle Dame. Ich hoffe, die Dinge sind zurecht in Eurem Haus? Man hört, Euer Vater sei nicht wohlauf?”
„Daheim ist alles bestens”, sagte das Mädchen, aber ihr höfliches Lächeln geriet ihr eine Spur zu düster. „Und mein Bruder ist auf dem Weg hierher.”
„Was hält Manjév auf?”, wollte die teirandanja wissen. Die Dame schaute besorgt drein.
„Geht es ihr nicht gut?”, wollte Asgaý von Spagor wissen. „Oder ist sie launisch?”
„Asgaý!” Kíaná von Wijdlant lächelte entschuldigend. „Was soll unser lieber Gast sich denken?”
„Sie hat nur verschlafen, Majestät.”
„Warum hast du sie nicht rechtzeitig geweckt?”
Nun errötete das Mädchen. Ein seltsamer Kontrast zu seinem blonden Haar und dem honigfarbenen Kleid. Ob sie sich eine Schwindelei überlegte?
„Ich habe die Zeit vergessen, Majestät”, gestand sie dann. „Ich las in einem Buch, und es war so spannend.”
Für eine solche Pflichtvergessenheit hätte das Mädchen einen strengen Tadel verdient. Aber Kíaná von Wijdlant nickte nur nachsichtig. Bei den Mächten, wie hielten sie es denn hier nur mit Strenge und Pflicht? Das war ja haarsträubend!
Aber vielleicht steckte auch etwas ganz anderes dahinter. Dass die teirandanja einen so tiefen Schlaf hatte, schien ungewöhnlich zu sein. Was, wenn dieses Luder von Kammerdame etwas nachgeholfen hatte? Vielleicht mit einer Traumwindentinktur? Wie sonst hätte Truda Emberbey unbemerkt nachts ihren Platz an der Seite ihrer Herrin verlassen können?
Der teirand schien keinen Anstoß zu nehmen. „Nun, wenn es nur ein Augenblick der Müßigkeit ist und nichts Ärgeres, dann lauf los und sorg dafür, dass sie hier erscheint. Der hochedle Gast hat sicher nicht den ganzen Tag Zeit, auf sie zu warten. Nicht wahr, Herr …”
Kárar Ferocrivé verneigte sich höflich. „Ihr seid hartnäckig, Majestät. Aber mein Name bleibt bis zum Ende des vasposár so verdeckt wie mein Wappen.”
Asgaý von Spagor lächelte arglos. Den Versuch war es ihm wert gewesen.
„Es ist nur Müdigkeit, Majestät. Sie ist nicht krank.”
„Den Mächten sei Dank”, sagte Kárar Ferocrivé leichthin. „Wie schnell könnte eine so zarte und liebreizende Jungfer sich erkälten. Es ist ziemlich kalt um diese Jahreszeit, nachts im Wald.”
„Das denke ich mir”, versetzte das Mädchen. „Sicher ist es in Euren Zelten nicht allzu behaglich. Zum Glück haben wir einen Kamin in unserem Gemach.”
„Ja, das ist ein Vorteil. Aber so ein kleines Holzfeuer wärmt und erhellt die Nacht recht gut.”
Die yarlaranda bedachte ihn mit einem verwirrten Blick. Kíaná von Wijdlant aber stimmte ihm zu. „Sollte es Euch an Feuerholz fehlen”, bot sie großzügig an, „so meldet es beim Zeltmeister. Ihr könnt eine Feuerschale und Glutfett bekommen.”
„In einem Zelt kann ich das nur empfehlen”, mischte sich Asgaý von Spagor ein. „Ein erstaunliches Zeug aus Ycelia. Es wärmt ohne Ruß und Asche.”
Glutfett? Neumodisches Zeug für dekadente, verweichlichte Schwächlinge. Immerhin, ein taugliches Stichwort.
„Ja, wie gut wäre es, wenn sich Asche und Schmutz von einem Lagerfeuer so einfach spurlos wegzaubern ließe.” Der Ritter verzog keine Miene, während er dem Mädchen fest ins Gesicht schaute. Doch darin las es nicht mehr als Wirrsal.
„Ja”, sagte sie dann zögerlich. „Das wäre wohl brauchbar.”
War das Mädchen so strohdumm? Oder stellte sie sich bemerkenswert unschuldig? Nun, sie sollte wissen, dass sie entdeckt war! „Schade, dass unseresgleichen diese Fähigkeit nicht hat. Im Süden, so heißt es, soll es noch Magier geben. Solche die Feuer und Flammen beherrschen.”
„Die arcaval’ay,” rief Asgaý von Spagor begeistert aus. „Seid Ihr auf Euren Reisen schon einem begegnet, Herr…”
„Asgaý!”, mahnte die teiranda. „Dräng unseren Gast nicht fortwährend, seinen Namen zu nennen!”
„Nein, begegnet bin ich noch keinem. Aber es ging das Gerücht, dass beim vasposár der eine oder andere sich unter den Kämpfern einfinden könnte.”
Das Mädchen hob die Brauen und glotzte einfältig wie eine junge Kuh. Kíaná von Wijdlant lachte auf. „Oh nein, edler Herr, da scheint ein wildes Gerücht einherzulaufen.”
„Tatsächlich?”
„Die Regeln eines jeden Turnierwettstreits verbieten es, dass Regenbogenritter antreten”, dozierte Asgaý von Spagor. „Nicht einmal zum Spaß. Das gilt nicht nur für ein vasposár. Regenbogenritter sind unbesiegbar. Nicht wahr, yarl Moréaval?”
Der grüngelbe Ritter mit dem Rehbock auf seinem Wappen nickte. Aber offenbar war das etwas, worüber lieber schwieg.
Kárar Ferocrivé fragte sich unwillkürlich, ob der yarl tatsächlich bei irgendeiner Gelegenheit einmal mit einem arcaval’ay aneinandergeraten sein konnte. Wie wahrscheinlich war das, angesichts dessen, dass er lebendig und mit allen seinen Gliedmaßen hier vor ihm stand? Doch plötzlich hatte das Mädchen es sehr eilig.
„Entschuldigt mich”, sagte Truda Emberbey. „Ich muss meiner Herrin beim Ankleiden helfen. Ich bringe sie gleich herbei.” Sie verneigte sich und eilte fort.
Hatte er sie erschreckt und aufgestört? Kárar Ferocrivé lächelte ihr höflich nach. Es sah ganz so aus. Nun musste er sie nur noch in einem Moment abpassen, in dem nicht der halbe Hofstaat anwesend war.
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