„He! Was soll das werden?”

Der Schmied stapfte mit schweren Schritten unter dem Dach hervor, das seinen Arbeitsplatz und das Feuer vor Regen schützte. In der von Schwielen und alten Brandnarben bedeckten Hand schwenkte er drohend ein Holzscheit.

Der Junge wandte sich um.

„Lass das stehen! Das brauche ich gleich!”

„Stehen lassen? Auf meinem Amboss? Bursche, wie denkst du dir das!”

Der Schmied kam empört näher. Umstehendes Burgvolk wurde auf die Szene aufmerksam. Neugierige Augen wandten sich dem erzürnten, muskelstrotzenden Mann in der groben Lederschürze und dem Knaben zu, der, einen Holzkorb voller weiterer Scheite mit beiden Händen schleppend, gelassen wartete, bis er heran war.

„Ich nehme es gleich wieder weg. Versprochen!”

„Versprochen? Was soll das überhaupt sein?” Der Schmied warf einen unwilligen Blick auf das Brennscheit in seinen starken Fingern. An einer Seite war es bunt bemalt.

„Das”, sagte der Junge ernsthaft, „ist ein Chaosgeist.”

Der Schmied runzelte die Stirn und betrachtete das Bild genauer. Bei näherem Hinsehen waren riesige Augen und ein Maul mit vielen spitzen Zähnen, ein fratzenhaftes Gesicht zu erkennen. Das künstlerische Talent des jungen Malers war nicht besonders ausgeprägt. Das schien den Jungen aber nicht zu kümmern. Auf seiner blauen Tunika, den Wangen und sogar im weißblonden Haar waren zahlreiche Farbflecken zu sehen.

„Ich hab den ganzen Morgen damit zugebracht”, fügte das Kind stolz hinzu.

„So.” Der Schmied schüttelte den Kopf, aber sein Interesse war geweckt. „Und was sagt dein Lehrer dazu?”

„Der denkt, ich sei mit meinem Schwertmeister draußen auf der Wiese”, gab der Junge unbekümmert zu.

„Und dein Schwertmeister?”

„Der denkt, ich bin mit dem mestar in der Bibliothek.”

Einige der Leute in Hörweite lachten verhalten. Der Junge stellte den Korb ab. Wenn der Schmied sich noch länger unterhalten wollte, wurde die Last zu schwer. Zwölf weitere Holzscheite mit ungelenken Chaosgeistgesichtern in größtenteils noch feuchter Farbe lagen darin.

Der Schmied seufzte. „Und was hast du nun vor mit deinen … Chaosgeistern?”

„Ich will sie besiegen”, erklärte der Junge eifrig. „Meine Mutter soll ihre Freude daran haben. Ich habe so lange geübt.”

„So. Eine Überraschung für die Herrin also”, sagte eine Küchenmagd, die nahebei stand freundlich.

„Da wird sie stolz sein, deine Mutter”, schloss sich ein Pferdeknecht an.

Der Schmied wiegte den Kopf und zuckte dann die Achseln. „Na schön”, brummte er versöhnt. „Mach ich die Eisen eben später nochmal heiß. Kommt heute wohl nicht mehr darauf an. Ist sowieso alles aus dem Takt, wegen dem Sturm.”

„Es dauert auch nicht lange”, beteuerte der Junge. „Ich hab es genau ausgerechnet. Wenn die Zofe ihre Haare schön geputzt hat, kommt sie raus, und dann verjage ich für sie die Chaosgeister.”

Mit diesen Worten schleppte er seinen Korb ein paar Schritte weiter, hinüber zu einer Treppe und platzierte dort ein weiteres Holzscheit.

Der Schmied, die Magd und der Stallbursche schauten ihm einen Moment zu, wie er die Klötze gewissenhaft auf dem ganzen Burghof verteilte.

„Ist es nicht allerliebst, wie ernst er das alles nimmt?”, fragte die Frau. „Ein berühmter Kämpfer will er werden. Genau wie sein Vater.”

„Chaosgeister …” Der Schmied schnaubte, aber sein Unmut über das grinsende Ding, das er gerade mitten auf seinem Amboss entdeckt hatte, war verflogen. „Der Junge hat zu viel Phantasie.”

„Soll er doch. Er wird schon früh genug erkennen, dass er später allenfalls ein bisschen Lumpenvolk zu verdreschen hat, das denen in Ferocrivé durch die Finger schlüpft.”

„Red es nicht herbei”, mahnte die Frau und drohte tadelnd mit ihrem Besen zu dem Stallknecht hinüber.

„He! Habt ihr nichts zu tun?”

Die Stimme des Kastellans ließ die drei zusammenzucken. Tatsächlich war auf dem Hof noch aufzuräumen. Der Sturm, der am Vortag über das Hochland gefegt war, hatte einiges durcheinander geworfen, was noch nicht gänzlich in Ordnung gebracht war. Allerdings hatte es, den Mächten sei Dank, offenbar keine ernsten Schäden am Gebäude gegeben. Das Hausgesinde hatte die Aufräumarbeiten so gut wie zu Ende gebracht.

Merrit Althopian, dem Sohn des Burgherren, kam das dezente Chaos zupass. Mehr noch: Auf eine solche ausgezeichnete Gelegenheit hatte er seit Tagen gewartet. Solange im Hof noch nicht gearbeitet wurde, hatte er den Platz, den er für die Überraschung benötigte, die er sich für die Mutter überlegt hatte. Hätten beispielsweise die Wäschefrauen ihre Laken bereits wieder aufgehängt oder der Töpfer sein Zeug ausgepackt, wäre kein Raum für das Spiel geblieben, und der Vater hätte es auch nicht gut geheißen. Waýreth Althopian sah es dennoch gern, mit welchem Feuereifer sein Sohn sich der Kampfkunst widmete und zügelte den Jungen darin auch nur, wenn der mestar sich allzu sehr über dessen ungleich verteilte Interessen beklagte. Merrit Althopian war alles andere als dumm oder faul. Allerdings fesselten Schwert und Pferde sein Interesse wesentlich mehr als Zahlen und Schriften (sofern diese nicht von großen Helden oder fernen yarlmálon handelten). Herr Waýreth erkannte sich selbst in dem fröhlichen, gewandten Knaben wieder, an dem er so viel Freude hatte. Nur die Augen des Kindes, die hatten die Mächte nach seiner Mutter geraten lassen. Sie waren freundlich, klar und hatten die eigenartige Farbe von strahlendem Aquamarin.

Merrit Althopian kletterte auf den Rand des Ziehbrunnens, balancierte dort waghalsig einen Moment auf einem Bein und setzte den letzten Klotz vorsichtig oben auf das Rundholz mit dem Seil. Bevor jemand diese tollkühne Aktion bemerkte und ihn davon abhalten konnte, war der Junge schon wieder auf dem Boden und eilte hinüber zum Stall, wo sein Pferd bereits gesattelt auf ihn wartete. Natürlich war es noch kein großes, schweres Pferd wie das des Vaters, aber seine Eltern hatten gar nicht erst versucht, ihn mit einem zotteligen Pony abzuspeisen. Wenn es etwas gab, womit Merrit Althopian ebenso geschickt war wie mit seinem noch hölzernen Kinderschwert, dann waren es Pferde. Der Junge hatte einmal aufgeschnappt, wie jemand sagte, dass er eher reiten als laufen gekonnt habe. Erinnern konnte er sich daran nicht, aber er war geneigt, es zu glauben.

Um den Sattel zu erklimmen, benötigte er noch eine Bank, die eigens zu diesem Zweck bereitstand. Aber als er schließlich oben war und den Braunen auf den Hof lenkte, klopfte das Herz in seiner Brust schneller vor gespannter Erwartung. Er sah sich um, zählte die Klötze ein, zweimal durch und freute sich, dass die Erwachsenen auf dem Hof alle an ihren Plätzen ließen. Der Schmied hatte den einen sogar wieder auf den Amboss zurückgestellt.

Natürlich rechnete Merrit Althopian nicht damit, dass er jemals gegen Chaosgeister antreten musste. Chaosgeister waren aufregend, aber es gab sie nicht wirklich. Doch wenn tatsächlich einmal Feinde in die Burg einfallen würden … Der Junge machte seine Waffe bereit. Sein Holzschwert hatte er immer bei sich, aber er hatte sich ausgerechnet, dass er mit einem Streitflegel bessere Chancen haben würde. Schneller, weniger präzise, sicherlich nicht allzu ehrenhaft, aber wenn das Lumpenpack aus Ferocrivé kam, von dem hier und da immer wieder jemand sprach und verstummte, sobald er gewahr wurde, dass der Junge aufmerksam zuhörte …

Merrit Althopian konnte sich unter Lumpenpack nichts vorstellen, aber er wusste, dass der Vater aufmerksam war. Nicht allzu beunruhigt, dazu bestand wohl kein Anlass. Aber doch aufmerksam genug, dass es dem Kind aufgefallen war.

Merrit ließ prüfend seinen Flegel kreisen, mit großem Geschick und ohne das Pferd damit zu treffen. Natürlich war es keine echte Waffe, schließlich wollte er damit keine Panzer verbeulen oder irgendwelche Dinge beschädigen. Aber um Holzklötze zu treffen würde es reichen. Aus einem zerbrochenen Besenstiel, einem Stück Kette und einem alten harten Filzball, mit dem er als Krabbelkind gespielt hatte, hatte er sich seine Ausrüstung gebaut. Zu seiner Überraschung funktionierte sie gar nicht schlecht, zumindest gegen Holzklötze. Wenn der Vater sah, dass er damit umgehen konnte, malte sich der Knabe aus, vielleicht würde er dann bald einen echten bekommen.

Der Junge ließ die Tür zum Haupthaus nicht aus den Augen. Es war ein Hocheingang mit einer nach beiden Seiten hinabführenden Freitreppe mit hölzernem Handlauf, gleich unterhalb des Turmes. Wenn die Mutter mit ihrer Morgentoilette fertig war, würde sie mit ihrer Dienerin durch die Tür kommen und, wie jeden Tag, hinüber in die Küche gehen, um dort mit dem Hausgesinde die Geschäfte des Tages zu besprechen. Die Mutter ließ es sich nicht nehmen, all das persönlich zu tun. Dort, wo sie geboren und aufgewachsen war, hatte sie ihrem Sohn einmal anvertraut, war das alles anders gewesen. Jede Angelegenheit wurde dort von den yarlay von Mund zu Ohr über Dienerschaft verschiedenen Ranges weitergegeben, nie redete eine edle Dame oder ein Herr unmittelbar zum Gesinde. Das war lästig, hatte die Mutter gesagt. Es habe immer ewig gedauert, wenn sie um eine Frucht aus dem Garten oder eine Speise aus der Küche ersucht hatte, bis das Gewünschte bei ihr ankam.

Hier, auf der Burg derer von Althopian, im Norden, weit, weit fort vom yarlmálon Ivaál, ging die schöne yarlara einfach persönlich in Keller und Küche und schwatzte dabei mit den Schutzbefohlenen, die mit ihr den Haushalt teilten. Sie fühle sich hier, hatte sie oft beteuert, wie ein bunter kleiner Vogel, der einem winzigen goldenen Käfig entkommen sei.

Ob es sie denn nicht störe, mit den weniger bunten Vögeln in einem zugigen morschen Holzkäfig zu leben, hatte der Vater gefragt. Sie hatte ihm nicht geantwortet, aber sie hatten beieinander gesessen, Stirn an Stirn unter den Kletterrosen an der Mauer. Merrit Althopian hatte das Bild vor Augen in seiner unbeschwerten, abenteuerlustigen Kinderseele.

Da! Die Tür öffnete sich!

Da kamen sie, die Mutter und ihre Dienerin, die sie aus Ivaál herbegleitet hatte, ein ernstes, liebes Mädchen, das ihr nicht von der Seite wich, wenn sie die Gemächer der Familie verließ. Die Mutter trug ein flieder- und malvenfarbenes Kleid mit einer kurzen Schleppe, die Sonne blitzte auf den Steinen in ihrem Geschmeide. Das lange dunkle Haar war kunstreich eingeflochten und geschmückt. Kein Wunder, dass die Mutter so lange auf sich hatte warten lassen. Sie plauderte fröhlich mit ihrer Begleiterin, die in rosa und weiß gekleidet und fast ebenso aufwendig frisiert war. Merrit fragte sich manchmal, wie sie es eigentlich fertig brachte, ihre eigenen Haare so fein zu machen. Sie bemerkten ihn nicht.

„Mama!”, rief er aufgeregt und winkte ihr aufgeregt zu. „Mama! Schau her! Schau, die Chaosgeister sind da!”

Die yarlara hörte die Stimme ihres Sohnes. Das Mädchen entdeckte einen der nahebei stehenden Klötze und machte sie darauf aufmerksam.

Die schöne, kluge Dame verstand.

„Oh nein!”, rief sie laut aus. „Weh uns! Bei den Mächten, die Chaosgeister! Was sollen wir nur tun?”

Das Mädchen spielte mit. „Wer kann uns nun noch retten? Bei Pataghíu, Noktáma und dem Licht, welcher Held wird uns vor den Chaosgeistern beschützen!”

„Seid unbesorgt, edle Damen!” Merrit war begeistert. „Ich werde sie vertreiben! Ich jage sie alle ins Chaos zurück!”

„Aber es sind zu viele!”, klagte die yarlara dramatisch und konnte kaum ernst bleiben.

„Ha! Ich hab keine Angst vor ihnen! Ich werde sie niederwerfen, und…”

„Merrit!”

Der Junge zuckte zusammen. Das war der Vater. Waýreth Althopian war ebenfalls aus der Tür gekommen und schaute den Sohn tadelnd an, der eigentlich in der Bibliothek beim Studium oder auf der Wiese beim Training hätte sein sollen. Merrit errötete schuldbewusst.

„Wenn jeder Held so viele Worte machte”, rief der Vater, „schon längst wäre die Burg verloren. Worauf wartest du?”

Und Merrit, Sohn des yarl von Althopian und der yarlara von Ivaál, künftiger Ritter des teirandon Wijdlant-Spagor, galoppierte an, schwang seinen Flegel aus Besenstiel und Filz und schlug den ersten Chaosgeist nieder.

Klack!

Das Pferd wusste genau, wohin es zu laufen hatte. Seine Hufe klangen auf dem Boden aus festgestampfter Erde und feinem Schotter.

Klack! Der zweite Gegner fiel, wurde von seinem Platz geschleudert und flog ein Stück weit über den Hof.

Und klack!

Das Pferd war wendig, es gab auch nicht genug Raum, um geradeaus zu galoppieren. Merrit wendete es, wechselte dabei die Hand und fegte die nächsten zwei Klötze mit der linken hinfort.

Klack! Klack!

„Ein Hoch auf den Helden, der uns rettet!”, klang eine weitere Stimme an Merrits Ohr. Das Gesinde im Hof machte ihm Platz, und man jubelte ihm spielerisch zu.

Und nochmal klack!

Das Pferd jagte nun an der Treppe vorbei. Merrit schielte rasch empor. Die Mutter hatte Freude und applaudierte ihm. Der Vater lächelte beifällig.

Merrit triumphierte innerlich und der nächste Schlag saß nicht so gut. Der hölzerne Chaosgeist mit seiner Fratze wackelte und wankte, aber er fiel nicht. Enttäuschung klang aus den Publikum. Merrit runzelte ärgerlich die Stirn. Dann stürzte der kippelnde Holzklotz doch noch um. Jubel!

Klack … klack ..

Die Mutter trat an den Vater heran und flüsterte ihm etwas zu. Der yarl lachte, und sie schmiegte den Kopf an seine Schulter, ohne den Sohn, den vortrefflichen Helden, den tapferen, der sie vor allen bösen Chaosgeistern beschützen würde, aus den Augen zu lassen.

Klack …

Die Filzkugel schmetterte den Klotz beiseite, aber zugleich schnitt ein Windzug den Weg des Pferdes und warf Merrit ein wenig Schotterstaub entgegen. Der Junge wechselte den Flegel wieder in die rechte Hand und wischte sich ärgerlich durchs Gesicht.

Klack … und noch einmal!

Das Hausgesinde applaudierte und jubelte ihm zu, als sei er der Favorit auf einem großen Turnier. Ein Klotz fehlte noch, nur einer. Der auf dem Brunnen. Merrit hielt darauf zu, stellte sich in die Steigbügel, schwang den Ball an der Schnur höher und höher und hörte es über das Johlen und Klatschen der Leute, über den Hufschlag des Pferden, über das Pfeifen der wirbelnden Kugel in seiner Hand.

Ein Schaben. Mineralisch, irden. Und nur ganz kurz.

Und im gleichen Moment, in dem der letzte Chaosgeist stürzte, am Brunnenrand abprallte und in die Tiefe fiel, stürzte eine vom Sturm gelockerte Schindel vom Dach des hohen Turmes und erschlug die yarlara von Ivaál.

Klack!

Das Hausgesinde bemerkte es nicht sofort, so sehr waren sie auf das Kampfspiel des Jungen fixiert gewesen. Sie jubelten ihm zu für sein Geschick, für das Schauspiel, dass er ihnen dargebracht hatte.

Der Aufschrei ihres Herrn schnitt jäh durch das fröhliche Gelärm wie eine kalte Klinge, Merrit zügelte erschrocken sein Pferd, es stürzte beinahe dabei. Der Schrei seines Vaters, überrascht, voller Schrecken, voller Schmerz ging dem Kind durch Mark und Bein.

Die Mutter stand nicht mehr neben ihm. Die Zofe starrte zu Boden, erstarrt, beide Hände vor dem Mund. Das blaue Waffenkleid seines Vaters war bespritzt wie das seine, nur dass es keine Farbkleckse waren.

Dann brach Tumult los. Menschen schrien, stürmten an ihm vorbei, hinüber zur Treppe, und der Vater schrie, hemmungslos, wie ein verletztes Tier, und dann stimmte die Zofe mit ein, und noch mehr Leute, und alles war laut und wahnsinnig und konnte nichts anderes sein als ein böser Traum. Der Spielzeugflegel glitt aus seiner Hand.

„Mama?”, wisperte Merrit Althopian. Dann kletterte er aus dem Sattel, aber seine Knie waren weich, er fiel hin, verlor so kostbare Momente.

Er rannte, aber es waren so viele Erwachsene im Weg, wie eine Mauer, wie ein Damm zwischen ihm und dem, was da auf der Treppe geschah.

„Lasst mich durch!”, zürnte der Junge. „Lasst mich durch!”

Und der Vater schrie immer noch, und die Mutter ….

„Mama!”, rief Merrit und begann, gegen die Männer vor ihm anzurennen wie ein wütender Bock. Seine Hände, die gerade noch eine Armee von Chaosgeistern niedergeworfen hatten, krallten sich an Röcken und Hemden fest, stießen sinnlos Leute, die ihn gar nicht bemerkten in dem Grauen und Entsetzen, das unter Pataghiús Glanz über sie gekommen war.

Merrit tobte, bis starke Männerpranken ihn packten. Der Schmied griff nach im und zog ihn weg. Als der Junge sich zu sehr wehrte, hob er ihn kurzerhand auf wie zuvor den Holzklotz und trug ihn beiseite.

„Lass mich los!”, schrie das Kind. „Lass mich los! Lass mich …” Und dann zerbrach seine Stimme. Die Züge des Knaben verzerrten sich und aus seinen wasserblauen Augen stürzten Tränen hervor. Der Schmied drückte ihn an sich, bis der Widerstand des Sohnes seines Herrn erlahmte, während der Hof in Wehklagen und Durcheinander versank. Der Mann trug den Jungen hinüber in der Schmiede, wo er nicht sehen konnte, was geschehen war.

„Mama”, flüsterte Merrit Althopian. „Papa …”

Der Schmied sagte nichts. Er umarmte das Kind, drückte es an seine Brust, und niemals würde Merrit Althopian diesen Geruch aus Leder, Ruß und Tränen wieder vergessen können.

„Sie ist stolz auf dich”, sagte der sonst so mürrische Mann. „Mächte, wie stolz ist sie auf ihren Sohn, der ein Held sein wird.”